Kritik an „lieblosen“ Pflichtspielplätzen
Kinderspielplätze bei Wohnsiedlungen seien oft nur Alibieinrichtungen, die für Kinder kaum geeignet sind, kritisiert die Wiener Architektin Anna Detzlhofer, die seit gut zwei Wochen im Salzburger Gestaltungsbeirat sitzt. Wegen der Zäune rundherum erinnerten dieses Spielplätze oft gar an eine Art „Käfighaltung“ für Kinder, die sich dort auch nicht gerne aufhalten: „So wie sich die Situation derzeit an manchen Orten darstellt - und das ist relativ oft zu finden -, ist sie, glaube ich, weder für die Nutzer noch für die Planer wirklich zufriedenstellend.“
ORF/Peter-Paul Hahnl
Ziel: „Anregende Spiellandschaften in Wohnanlagen“
Detzlhofer will das jetzt ändern: „Es geht darum, wirklich atmosphärische und anregende Spiellandschaften in den Wohnanlagen zu machen.“ Der Gestaltungsbeirat der Stadt Salzburg hat dazu auch durchaus Macht: Denn jedes größere Bauprojekt im Stadtgebiet muss von ihm geprüft werden. Die Architekten in dem Beirat setzen dabei regelmäßig Änderungen durch.
Nach der Salzburger Bauordnung ist bei jedem neuen Wohnhaus mit fünf Parteien oder mehr ein Kinderspielplatz vorgeschrieben. Doch die Mindestausstattung per Gesetz ist überschaubar: Vorgeschrieben sind eine Sandkiste, eine Schaukel, eine Rutsche und Sitzplätze für Aufsichtspersonen auf mindestens 45 Quadratmetern Gesamtfläche.
Gute Noten hingegen für städtische Spielplätze
Mit den vom Magistrat Salzburg selbst eingerichteten und erhaltenen öffentlichen Spielplätzen in der Stadt Salzburg sind die Eltern hingegen zufrieden - das ergab eine Umfrage im Herbst 2015. Mehr dazu in Eltern mit städtischen Spielplätzen zufrieden (salzburg.ORF.at; 6.11.2015).
Peter-Paul Hahnl, salzburg.ORF.at
Links:
- Mehr Unfälle durch Handy am Spielplatz (wien.ORF.at; 26.1.2017)
- Gestaltungsbeirat der Stadt Salzburg