Kritik an zu wenig Bewegung in Schulen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind und bleiben mit Abstand die häufigste Todesursache in Österreich. Mehr als 40 Prozent der jährlichen Todesfälle sind darauf zurückzuführen. Und dieser Anteil ist seit Jahren mehr oder weniger unverändert. Bei einer medizinischen Fachtagung an den Salzburger Landeskliniken warben Ärzte aus ganz Österreich deshalb darum, dass sich die Bevölkerung gesünder ernähren und vor allem mehr bewegen soll.
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Doch vor allem bei der Bewegung in der Schule hapere es, sagte Pachinger: „Denken Sie nur an die vielen übergewichtigen Schulkinder, die wir haben. Wir steuern hier zu auf eine Pandemie des Übergewichts im jugendlichen Alter. Jugendliche Übergewichtige bleiben auch im Alter übergewichtig.“
Dänemark als positives Gegenbeispiel
Dabei hätten schon wenige Bewegungsstunden große Auswirkungen, sagt der Präsident des Herzfonds: „In Dänemark wurde dieses Problem dadurch in den Griff bekommen, dass jeden Tag eineinhalb Stunden Aktivität - Ballspiele und anderes - angeboten bzw. vom Gesundheitsminister beauftragt wurde. Das hat schon nach wenigen Jahren das Übergewicht in Dänemark um 20 Prozent gesenkt.“ Auch in Österreich sei wichtig, dass solche Initiativen „von der Politik eingeleitet werden“.
Prävention gegen den Herztod
34.000 Tode durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt es pro Jahr in Österreich. Hier zahlt sich Vorbeugung besonders aus.
Doch stattdessen würden Turnstunden in Österreichs Schulen gekürzt und nicht ausgebaut: „In Wien ist es derzeit eine Turnstunden pro Woche - und die fällt meistens aus. Das ist erschreckend.“ Pachiner befürchtet sogar, dass durch die wenige Bewegung - langfristig gesehen - die Lebenserwartung wieder sinken könnte.