Flachgau: Staus belasten Wirtschaft

Das hohe Verkehrsaufkommen im Salzburger Zentralraum schädigt die Wirtschaft. Das sagen Bürgermeister und Unternehmer. Die Kunden bräuchten wegen der Staus oft sehr lange, bis sie einen Parkplatz bekämen und die Geschäfte erreichen.

Das Lagerhaus Bergheim etwa liegt an der Lamprechtshausener Bundesstraße - einer der am stärksten frequentierten Straßen im Bundesland. In der Früh und am Abend bewegt sich die Autokolonne dort nur im Schritttempo bzw. im Stop-and-Go-Verkehr. Und wer durch den Stau ohnehin schon genervt ist, hat wenig Verständnis für jene Autofahrer, die aus einer Seitenstraße einfahren oder aus der Gegenrichtung links abbiegen wollen.

Ausweichen auf andere Märkte

Es gebe zahlreiche Kunden, die sich beschweren, dass sie oft mehrere Minuten bräuchten, um zum Parkplatz zufahren oder von dort wegfahren zu können, sagt Michael Hatheier, Marktleiter des Lagerhauses Bergheim. Ob sich das auf den Umsatz auswirkt, könne er nicht beurteilen, ergänzt Hatheier. Faktum ist jedoch, dass sich die Kunden darüber ärgern und möglicherweise in andere Märkte ausweichen.

Firmen klagen über Umsatzrückgänge

Ein Problem, über das viele Firmen im Bergheimer Handelszentrum klagen, weiß Bürgermeister Johann Hutzinger (ÖVP). Einige Firmen würden von Umsatzrückgängen sprechen. Ambivalent sieht man die Lage in der Spar-Filiale in Lengfelden. Einerseits wisse man, dass eine stark befahrene Straße Kunden bringt, andererseits würden vor allem Ortskundige in andere Märkte ausweichen, bei denen sie leichter zu- und wegfahren können, meint Spar-Sprecherin Nicole Berkmann.

Erfahrungen wie sie Bergheim macht, kennt auch die Gemeinde Wals-Siezenheim. Er höre immer wieder von Problemen entlang der Wiener Bundesstraße, sagt Bürgermeister Joachim Maislinger (ÖVP). Details kenne er jedoch nicht.

Wirtschaftskammer fordert bessere Zusammenarbeit

Wirtschaftskammerpräsident Konrad Steindl fordert eine bessere Zusammenarbeit in der Verkehrspolitik und neue Wege in der Raumordnungspolitik. Nur so lasse sich verhindern, dass Unternehmer aufgrund von Staus oder hohem Verkehrsaufkommen Kunden und damit Umsatz verlieren: „Man müsse die Arbeit zu den Menschen bringen und nicht immer die Menschen zur Arbeit“, fordert Steindl von der Raumordnungspolitik des Landes, sprich von der Grünen Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler. Das bedeutet, dass das Land in den Landgemeinden mehr Gewerbeflächen ausweisen und Betriebsansiedlungen ermöglichen müsse - und zwar auch in Gemeinden, die etwas weiter weg vom Zentralraum sind.

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