Innergebirg: Psychiater kritisieren Untätigkeit

Psychiater aus Pinzgau und Pongau kritisieren die Landesregierung. Diese tue in den südlichen Bezirken zu wenig für psychisch Kranke. Ärzte haben deshalb dem Spitalsreferenten Christian Stöckl (ÖVP) einen offenen Brief geschrieben.

Die Spitalsleitung des Schwarzacher Krankenhauses hatte vor zwei Wochen öffentlich Alarm geschlagen. Die Zahl der Psychiatrie-Betten sei weitaus zu gering, sie müsse von 53 auf mindestens 80 Betten erhöht werden. Das Krankenhaus schaffe es nicht mehr, alle Patienten zu behandeln.

Stöckl schiebt Schuld auf Personalmangel

Der kritisierte Spitalsreferent Stöckl sagte damals, es mangle an medizinischem Personal, deshalb könne er die Zahl der Psychiatrie-Betten in Schwarzach nicht aufstocken. Das wiederum hat nun die Psychiatrie-Fachärzte im Pongau und Pinzgau auf den Plan gerufen. Markus Masoner, Psychiater aus St. Johann, sagt, man weise die Landespolitik seit mehr als zehn Jahren auf die Unterversorgung in den Gebirgsgauen hin - man hatte bereits die rot-schwarze Vorgängerregierung darüber informiert. Geschehen sei bislang nichts.

Lange Krankenstände, frühe Pensionierungen

Und die Zeit dränge, denn die Folgen seien fatal, ergänzt Masoner. Nicht behandelte psychische Erkrankungen würden zu langen Krankenständen und frühen Pensionierungen führen. Die Überlastung des Personals in Krankenhäusern und Praxen hätte zur Folge, dass viele Fachkräfte kündigen. LH-Stv. Stöckl entgegnet, Forderungen aufzustellen seien das eine, die Umsetzung das andere. Solange es zu wenige Ärzte gibt, könne man das Angebot nicht erhöhen, so Stöckl.

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