Waldrebe erstickt Bäume

Die Gemeine Waldrebe - eine heimische Kletterpflanze - wird zunehmend zum Problem für die Forstwirtschaft. Sie umschlingt mit ihren Ranken vor allem Jungbäume und erstickt diese. Wegen des Klimawandels breitet sich die Pflanze rasch aus.

Der südliche Teil des Haunsbergs im Flachgau ist vom Problem besonders betroffen. 350 Hektar Wald sind dort massiv von der Waldrebe befallen. Die Pflanze rankt sich lianenartig die Stämme hinauf, bildet in den Wipfeln ein Gespinst und hindert die Bäume am Weiterwachsen, schildert Sepp Unterberger, Revierleiter am Haunsberg.

Waldrebe

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Die Waldrebe erstickt die Bäume

„Dazu kommt noch, dass im Winter Schnee drauf fällt. Und das Gewicht des Schnees bewirkt dann, dass die Wipfel abbrechen. Und das zeigt sich nicht nur punktuell, sondern da gibt es Flächen mit 500 oder sogar 1.000 Quadratmeter, wo die Wipfel brechen und die Bäume zusammenbrechen. Die müssen dann umgeschnitten werden und dort muss dann neu aufgeforstet werden“, sagt Unterberger.

Bekämpfung der Waldrebe nur händisch möglich

Alleine am Haunsberg sind zwei Männer ganzes Jahr damit beschäftigt, die Waldrebe im Zaum zu halten, ergänzt Unterberger. "Für die Waldbesitzer ist das ein enormer Aufwand, weil die Bekämpfung nur mechanisch, also mit der Hand, passieren kann. Die kleineren Waldreben kann man mit der Baumschere abzwicken, aber ältere haben in der Armstärke einen Durchmesser von etwa zehn Zentimeter.

Bekämpfung der Waldrebe

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Die Bekämpfung der Waldrebe ist schwierig und mühsam

Da braucht man dann schon eine kleine Motorsäge, damit man sie abschneiden kann. Und zusätzlich muss man versuchen, den Kronenbereich der Pflanzen freizubekommen. Das gelingt aber nur bei den kleinen Bäumen. Denn in einer Höhe von bespielsweise fünf Meter bekommt man diese Lianen gar nicht mehr herunter."

Pflanze wächst durch Klimawandel üppiger

Es gleicht einer Sisyphusarbeit - kaum ist die Waldrebe an einer Stelle entfernt, taucht sie im Jahr darauf wieder auf. Diese Schlingpflanze in den heimischen Wäldern hat es zwar schon immer gegeben, doch nun wächst sie wesentlich üppiger und werde dadurch zunehmend zum Problem, beklagt Revierleiter Unterberger.

„Wir Forstleute sehen den Grund für das Problem in den wärmeren Wintern und höheren Temperaturen während der Vegetationszeit im Sommer.“ Ein Ende der Ausbreitung dieser Schlingpflanze ist also nicht abzusehen. So bleibt wohl weiter nur der Griff zur Motorsäge.

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Waldrebe erstickt Bäume

Die Gemeine Waldrebe - eine heimische Kletterpflanze - wird zunehmend zum Problem für die Forstwirtschaft. Sie umschlingt mit ihren Ranken vor allem Jungbäume und erstickt diese.

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