Nach Kritik: Doch noch Unterricht für junge Asylwerber

Für 37 junge Asylwerber in Salzburg, denen der Schulbesuch behördlich verwehrt wurde, kommt nun doch eine Lösung. Sie können angepeilte Pflichtschulabschlüsse machen, teilte der Landesschulrat mit - nach einer Intervention auf Bundesebene.

Die Hälfte der jungen Leute darf in Neuen Mittelschulen die vierte Klasse wiederholen, die andere Hälfte wird eineinhalb Jahre im BFI unterrichtet. Der Fall hatte heuer zu Schulbeginn bundesweit für Aufregung gesorgt. Diese nun angepeilte Lösung erfolge „mit Duldung des Ministeriums“, sagt der zuständige Landesschulinspektor Josef Thurner. Für den Rest zahlt der Bund aus dem Integrationspaket einen Kurs am BFI.

Ministerium zahlt 150.000

Nun lernen die Asylwerber zunächst intensiv Deutsch, Lesen, Schreiben, Rechnen - und dann ein Jahr lang alle anderen Fächer, die für einen Pflichtschulabschluss benötigt werden. Insgesamt zahlt das Bildungsministerium dafür 150.000 Euro, sagt BFI-Direktor Werner Pichler. Das Modell sei zwar ein Provisorium, aber immerhin eine schnelle Lösung.

Was bisher geschah

Vor zwei Wochen kamen die Asylwerber in ihre Klassen der Neuen Mittelschulen in der Stadt Salzburg und wurden wieder heimgeschickt. Denn das Bildungsministerium beharrte heuer erstmals auf die strenge Auslegung eines Gesetzes, das bislang lockerer gehandhabt worden ist. Der Aufschrei war groß, denn Integration sehe anders aus, sagen Kritiker. Die neue Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) kündigte eine Gesetzesänderung an. Land und Landesschulrat setzten alle Hebel in Bewegung und fanden schließlich diese Lösung.

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