Zweitwohnungen im Web angeboten: Illegal?

Im Kampf gegen illegale Zweitwohnungen reicher Urlauber sind Gemeindepolitiker durch Immobilienangebote im Internet alarmiert. In Bad Gastein (Pongau) geht es um Rohbauten im Ortsteil Badbruck, deren Appartements schon angeboten werden.

Dabei erlaubt die Gemeinde in Badbruck keine Zweitwohnsitze und vorerst auch keine Hotelnutzung. Dazu fehlt noch ein entscheidender Schritt der Betreiber. Auch in Bad Gastein kämpft die Kommunalpolitik seit Jahren gegen illegale Zweitwohnsitze und scheut auch vor Baustopps nicht zurück, wie jüngst bei einem anderen Appartementkomplex.

„Appartement im Ressort Gastein, 66 Quadratmeter um 310.000 Euro“ - dieses Angebot findet sich zurzeit auf drei verschiedenen Immobilienseiten im Internet. Es fehlt dabei auch nicht der Hinweis bzw. Kaufanreiz, 75 Prozent der Appartements seien bereits verkauft.

„Hoteldorf“ als illegale Goldgrube?

geplantes Hotelprojekt in Bad Gastein

www.resort-gastein.com

Modell des Projektes mit „Hotel“: Wird das Raumordnungsgesetz auch hier von ausländischen Investoren mit einem Trick umgangen?

Die Häuser sind noch gar nicht fertig. Im Gegenteil, seit mittlerweile acht Jahren stehen die sechs Chalets im Ortsteil Badbruck im Rohbau. Die Gemeinde hatte damals einem „Hoteldorf“ zugestimmt - aber nur in Zusammenhang mit einem Haupthotel. Und von dem fehlt noch immer jede Spur.

Angebote auf willhaben.at

Der Bad Gasteiner Bürgermeister Gerhard Steinbauer (ÖVP) hat vom ORF über den Verkauf der Appartements im Internet erfahren. Er befürchtet illegale Zweitwohnsitze: „Unser Vertrauen wird weiter strapaziert, wenn auch auf Internetseiten wie `willhaben` schon Wohnungen bei diesem Projekt angeboten werden. Dort werden Eigentumswohnungen verkauft.“

Warnung an mögliche Käufer

Bürgermeister Steinbauer warnt Kaufinteressenten, die dabei nicht ihren Hauptwohnsitz in Bad Gastein aufschlagen wollen, ein Appartement in Badbruck zu kaufen. Es könne nicht genützt werden, keinesfalls als Ferienwohnung und auch noch nicht zum Vermieten für andere Urlauber. Denn dazu müsste erst das Haupthotel gebaut werden.

Holländische Betreiber wollen kommen

Wie es weitergeht, das könnte sich Donnerstag entscheiden. Da werden die holländischen Betreiber in Bad Gastein erwartet. Ähnliche Modelle und Projekte laufen in auch in anderen Gemeinden und sind seit Monaten bzw. Jahren wild umstritten – zum Beispiel in Neukirchen am Großvenediger (Pinzgau), wo allerdings der Bürgermeister ein vehementer Befürworter ist.

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