Nach Absturz über 400 Meter tot

Bei Kaprun (Pinzgau) ist Mittwochmittag auf dem Großen Wiesbachhorn ein 50-jähriger Niederländer tödlich verunglückt. Er dürfte auf dem Gipfelgrat ausgerutscht sein und stürzte 400 Meter über die Nordwestwand ab.

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Gerald Lehner

Nordostseite

Der Alpinist dürfte beim Abstieg vom Gipfel (3.564 Meter) gestolpert sein. Er fiel vom Normalweg auf dem Grat in die Nordwestwand und stürzte rund 400 Meter in die Tiefe, sagt Maria Riedler, Sprecherin der Salzburger Bergrettung. Der Niederländer war mit einem zweiten Bergsteiger unterwegs. Dieser eilte über den Kaindlgrat und den Fochezkopf (Normalweg) zum Heinrich-Schwaiger-Haus, von wo dann der Notruf abgesetzt wurde.

Weil wegen des nebligen Wetters zunächst kein Hubschrauberteam zum Verunglückten fliegen konnte, stiegen Kapruner Bergrettungsleute auf. Für den Niederländer kam jede Hilfe zu spät. Wenig später klarte es auf. Das Team eines Polizeihubschraubers barg den Leichnam und brachte ihn ins Tal.

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Einst klassische Eiskletterei

Die Wiesbachhorn-Nordwestwand war vor dem Klimawandel für das kombinierte Bergsteigen eine der klassischen Eiswände der Glocknergruppe. Heute sind die einst herausfordernden Eismassen in dieser Steilflanke weitgehend abgeschmolzen. Brüchiges Geröll und apere Felsflanken dominieren das Bild im Sommer.

Der Normalweg vom Schwaiger-Haus auf den Gipfel verläuft gleich daneben über den technisch nicht schwierigen Kaindlgrat. Dieser erfordert jedoch Trittsicherheit, da andernfalls der Absturz in die Nordwestwand droht.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

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