Festspiele: Jubel für Opern-Uraufführung
Es ist wohl für jeden eine schreckliche Vorstellung, nach einer Party das Haus und den Raum des Gastgebers nicht mehr verlassen zu können - auf Tage, vielleicht sogar Wochen eingeschlossen, ohne Essen, ohne Wasser, ohne medizinische Hilfe.
Luis Bunuel hat diese Situation einem Film zugrunde gelegt, der englische Komponist Thomas Adès hat sich zur Oper „The Exterminating Angel“ anregen lassen. Er zeigt in seiner Oper, wie Menschlichkeit abfällt und Monster sichtbar werden, die sogar ein Blutopfer fordern in der Hoffnung, dadurch den Bann zu lösen.
Gewaltiges Werk mit mehr als 20 Solopartien
Die Oper ist ein gewaltiges Werk mit mehr als 20 Solopartien, darunter Rollen für Frauen in extrem hoher Lage. Das Ensemble der Uraufführung hat sich mit großem Engagement in diese Aufgaben gestürzt. Als souverän hat sich auch das ORF Radio Symphonieorchester erwiesen, geleitet von Komponisten.
Salzburger Festspiele / Monika Rittershaus
Inszeniert hat das Werk Tom Cairns, von dem auch das Textbuch stammt: Zwei Bühnenelemente, ein übergroßes Portal und eine merkwürdige genoppte Wand, deuten offenbar den Stil der 1960er Jahre an, als der Film entstand: Auch für die Regie gab es viel Beifall.
Zum Nachhören:
Publikumsreaktionen zur Uraufführung
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Links:
- Salzburger Festspiele 2016
- Festspieleröffnung: Kunst gegen Angst und Terror (salzburg.ORF.at; 28.7.2016)
- Festspiele verschärfen Sicherheitsvorkehrungen (salzburg.ORF.at; 25.7.2016)