Scheucher verlässt Austria: Sinkendes Schiff?

Für die Fußballer von Austria Salzburg wird die Lage immer schwieriger. Nach dem finanziellen Desaster im Frühjahr und dem Zwangsabstieg in die Regionalliga wirft nun Vereinsobmann Fredy Scheucher das Handtuch.

Scheucher geht – „aus privaten Gründen“, wie er offiziell sagt. Die Gesamtlage bei den Violetten ist noch immer dramatisch – trotz der vor Monaten mit Mühe und Not abgewendeten Pleite. Noch immer haben die verbliebenen Spieler keine gültigen Verträge.

Privates Geld bei Bürgschaft weg?

Der scheidende Vereinsobmann sagt, jeder aus dem Vorstand habe aus privaten Mitteln 40.000 Euro in bar als Bürgschaft hinterlegt, um den Verein vor der Pleite zu retten: „Es kann sein, dass ich selbst dieses Geld nun abschreiben muss. Aber das ist nicht das Kernthema in der jetzigen Situation. Es geht da nicht um persönliche Befindlichkeiten, sondern darum, das Ruder herumzureißen und den Verein zu retten. Das steht jetzt an.“

„Randalierende Fans nicht förderlich“

Er sei in den letzten Monaten nicht müde geworden, davor zu warnen, weil der Verein finanziell noch immer nicht über den Berg sei, betont Fredy Scheucher: „Dass uns jetzt noch der eine oder andere Sponsor verloren geht, das konnten wir nicht wissen. Und man muss klar sagen, die Randale mancher Fans macht die Suche nach Sponsoren nicht leichter. Da ist uns der eine oder andere verloren gegangen.“

„Geplanter Kader nicht finanzierbar“

Er glaube nicht, dass die Salzburger Austria vom Sanierungsverwalter von einem Tag auf den anderen zugesperrt werde, sagt der scheidende Obmann: „Wir können den Kader, wie wir ihn geplant haben, derzeit finanziell nicht stemmen. Und wir wollen aber den Verein keinesfalls so führen, dass es nicht mehr bezahlbar ist. Deshalb muss man im Vorfeld reagieren. Man muss jetzt klar sagen, der Kader in dieser Form ist nicht möglich. Deshalb müssen wir mit abgespeckter Version in die Regionalliga starten. Auch wenn wir dann im unteren Drittel mitspielen. Es geht darum, dass der Verein weitergeführt werden kann. Wenn wir die Kosten für den Kader reduzieren können, dann kriegt der Verein finanziell auch die Kurve.“

Vertrauensfrage am 4. Juli

Der Vorstand der Salzburger Austria stellt am 4. Juli in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung nun die Vertrauensfrage – ohne den bisherigen Obmann und Krisenmanager Fredy Scheucher. Der wird nicht mehr zur Verfügung stehen.

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