Sieben tote Tiere: Wolf in Fusch?

Ein Wolf könnte im Käfertal in Fusch (Pinzgau) sein Unwesen treiben. Ein Bauer hat sechs Lamm- und einen Kitzkadaver gefunden. Zwei weitere Jungtiere werden vermisst. Speichel- und Fellrückstände sollen nun klären, ob es sich um einen Wolf handelt.

Noch ist unklar, ob es sich bei dem unbekannten Raubtier tatsächlich um einen Wolf handelt. Zwei der sieben Kadaver wurden untersucht. Mögliche Speichel- und Fellrückstände werden derzeit in einem genetischen Test ausgewertet.

Die Rissspuren unterscheiden sich, sagt Georg Rauer, Wolfbeauftragter des Landes Salzburg. „Das Rissbild der beiden Kadaver, die ich gesehen habe, ist nicht hundertprozentig einem Wolf zuzuordnen. Weitere Handyaufnahmen zeigen aber, dass die toten Tiere stark angefressen sind, das würde wieder für einen Wolf sprechen. Wir brauchen das Ergebnis des DNA-Tests“, sagt Rauer.

Bauer bewacht Herde

Der betroffene Maishofener Bauer geht davon aus, dass die sieben Jungtiere von einem Wolf gerissen wurden. Seine Eltern hätten den Wolf untertags auch gesichtet, sagt Oswald Dick, Landwirt vom Lackenhof in Maishofen. Die restlichen Tiere sind nach wie vor auf der Alm im Käfertal in Ferleiten. „Wir sind aufmerksam. Meine Eltern sind oben auf der Alm und beobachten die Tiere. Am Herdeverhalten kann man ablesen, ob ein Raubtier in der Nähe ist.“ Derzeit sind die Tiere aber ruhig, sagt Dick. Der Landwirt hofft, dass der Wolf eventuell schon weitergezogen ist.

Wolf

ORF

Ein genetischer Test soll klären, ob es sich bei dem Raubtier tatsächlich um einen Wolf handelt

Almbauern sind gegen Wolf machtlos

Wird eine Herde von einem Wolf bedroht, dann kann der Bauer nicht eingreifen. Der Wolf ist streng geschützt. Schon im vergangenen Sommer könnte ein Wolf durch den Pinzgau gezogen sein. Auf einer Alm in Kaprun wurden möglicherweise mehrere Schafe gerissen. Der Wolf wurde allerdings nicht gesichtet, die Tiere könnten auch abgestürzt sein. Der betroffene Kapruner Almbauer treibt seine Tiere diesen Sommer jedenfalls erstmals nicht mehr auf die Alm.

Im vergangenen Jahr waren insgesamt drei Wölfe im Bundesland unterwegs - in Filzmoos, auf der Postalm und in Kaprun.

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