Schwere Vorwürfe gegen angeklagten Gerichtsgutachter

Mit schweren Vorwürfen von Eltern gegen einen angeklagten Gerichtsgutachter ist Donnerstag der Prozess gegen diesen Psychologen fortgesetzt worden. Er muss sich wegen 13 Falschaussagen verantworten. Und es geht um seine Gutachten.

Dieser Psychologe habe ihre Familie zerstört, sagte Donnerstag eine Frau und Mutter vor Gericht aus. Sie wollte ihren autistischen Sohn aus dem Heim nach Hause holen. Doch der Gutachter habe sie nur zu ihrer eigenen Kindheit befragt und nie über den autistischen Sohn gesprochen. Dann habe er sein Gutachten für das Gericht erstellt. Daraufhin habe sie ihr Kind drei Jahre lang nicht sehen dürfen.

Schilderung von familiären Tragödien

Ein Vater sagt Donnerstag als Zeuge, der Psychologe habe Lügen in seinen Gutachten ungeprüft übernommen - Lügen, die die Mutter seines Kindes beim Jugendamt über ihn verbreitet habe. Das Gutachten des nun Angeklagten für eine Entscheidung über das Besuchsrecht habe sich gelesen wie die Beschreibung eines Fremden, sagte der Mann dem Gericht. Seit zehn Jahren habe er deshalb keinen Kontakt mehr zu seiner Tochter.

Qualität der Gutachten als Thema vor Gericht

Der angeklagte Psychologe bestreitet alle Vorwürfe - auch den, insgesamt 13 Mal vor Gericht falsch ausgesagt zu haben. Zudem wird ihm vorgeworfen, er habe Gutachten für die Verwendung vor Gericht serienweise angefertigt - mit Textbausteinen, die mittels Kopierfunktion eingefügt worden sein sollen.

Seit zwei Monaten ist nun die zweite Auflage dieses Verfahrens im Gang. Beim ersten Mal hatte sich das Gericht für befangen erklärt. Nun soll es mit einem Urteil klappen. Wann, das ist noch unklar. Es werden noch insgesamt 13 Zeugen befragt.

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