Almbauern gegen Registrierkassenpflicht

Im Großarltal wollen Bauern den Gastbetrieb ihrer Almhütten aufgeben, wenn die Registrierkassenpflicht bleibt. Bürgermeister Hans Toferer (ÖVP) spricht von einer „mittleren Katastrophe“, Almtourismus sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Jetzt hofft der Bürgermeister von Hüttschlag (Pongau) auf die neu zusammengesetzte Bundesregierung. Die Salzburger Almbauern betrachten die neue Registrierkassenpflicht als „überflüssige Bürokratie“.

„Hütten ohne Strom und Internet“

Toferer sagt, die Registrierkassenpflicht könne das über Jahre aufgebaute Netz der bewirtschafteten Almen im Großarltal zerstören: „Das Hauptproblem ist, dass meistens die ältere Generation auf der Alm ist. Die Jungen haben ja zu Hausen den Hof zu bewirtschaften. Es gibt sehr viele Almen, wo es keinen Strom und kein Internet ist. Deshalb ist diese Pflicht sehr schwer umsetzbar. Zudem kommt, dass viele Gäste die Kassenzettel wegwerfen würden.“ Und das sei nicht im Sinne des Umweltschutzes.

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Gerald Lehner

Salzburger Almlandschaft mit Gastbetrieb bei den Hütten

„Viele wollen aufhören“

Jetzt hofft man im Großarltal auf den neuen Bundeskanzler, Christian Kern (SPÖ). Dieser habe angekündigt, die Wirtschaft von Bürokratie zu entlasten, so der Hüttschlager Bürgermeister: „Bei uns sagen einige Almbauern, dass sie aufhören wollen. Oder sie sperren zu, lassen den Herbst auf der Alm ausfallen, wenn sie die Umsatzgrenze erreicht haben. Dann fahren halt viele Ende August ins Tal. Und das ist wohl auch nicht im Sinn des Erfinders.“

Die Zeit dränge, denn die Almsaison stehe vor der Tür, heißt es im Großarltal.