Katastrophenschutz: Fliegendes Labor
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Das „fliegende Chemie-Labor“ soll Einsatzleiter künftig bei schwierigen Entscheidungen über Taktik und die weitere Vorgangsweise bei Notfällen und Katastrophen unterstützen.
Acht Physiker der Universität Salzburg rund um den EU-Projektleiter Friedrich Steinhäusler tüfteln schon lange an fliegenden Laborsystemen zur Unterstützung von Einsatzkräften. Ihre Drohnen verfügen neben Infrarot- und hochauflösenden Kameras über sehr empfindliche Messgeräte, um chemische Substanzen aufzuspüren und zu analysieren.
Analyse mit internationalen Datenbanken
So lassen sich über einem Brandherd oder Großfeuer gefährliche Rauchgase erkennen, auch Röntgenstrahlen und Radioaktivität lassen sich zuverlässig messen, sagt Biophysiker Pierre Madl. „Die Drohne kann sehr nahe an den Ort des Geschehens herangeflogen werden, ohne Gefährdung von Einsatzkräften. Die erfassten Daten werden vom Computer gleich mit internationalen Datenbanken verglichen. Das erleichtert Entscheidungen für den Einsatzleiter, welche Gasmasken oder andere Schutzausrüstung nötig ist“, sagt Steinhäusler.
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Schwedische Firma baut Salzburger Drohne
Zusätzlich können aus der Luft die Bilddaten von Objekten oder Orten räumlich (dreidimensional) gemessen, erfasst und an die Bodenstation bzw. Einsatzkräfte übermittelt werden. Damit lassen sich auch die Wirkungen und Dimensionen von Explosionen darstellen und einschätzen. Das kann die Feuerwehr über die Einsturzgefahr bei Gebäuden warnen.
Schon nächste Generation in Entwicklung
Das in Salzburg entwickelte „fliegende Chemie-Labor“ wird künftig von einer schwedischen Firma in Serie produziert. Die EU-Projektgruppe der Uni Salzburg entwickelt derzeit die nächste Generation von Drohnen für Rettungskräfte.
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Vom Prototypen zur Marktreife
Im Drohnenlabor der Universität Salzburg entwickeln Forscher Multikopter zur Unterstützung von Einsatzkräften.