St. Gilgen: Privatschule insolvent

Die St. Gilgen International School (Flachgau) ist am Montag in die Insolvenz geschlittert. Die Eliteschule ist mit 5,7 Mio. Euro verschuldet. Der Betrieb soll weitergeführt werden - mittels eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung.

Aus dem Insolvenzantrag beim Salzburger Landesgericht geht hervor, dass es bei der Schule im letzten Jahr einen Rückgang der Schülerzahlen gegeben haben soll. Die mit dem Schuljahr 2008/09 eröffnete Schule hat ja Kapazität für 150 Internats- und 100 externe Schüler. Das Schulgeld beträgt aktuell zwischen 35.000 und 66.000 Euro pro Jahr - je nach Alter der Kinder und Jugendlichen.

Aber nicht nur schlechte Schülerzahlen im Vorjahr sollen dafür verantwortlich sein, dass jetzt das Sanierungsverfahren gestartet werden muss: Derzeit gebe es mit den Bestandsgebern eine Meinungsverschiedenheit über die Höhe des Pachtzinses, diesbezüglich sei ein Gerichtsverfahren anhängig. Eine Reduktion des Pachtzinses würde zu einer Reduzierung der Kosten beitragen, hieß es.

Rund 90 Gläubiger betroffen

Hauptgläubiger ist der Eigentümer der Schuler - auf den 4,5 der 5,7 Millionen Euro an Außenständen entfallen. Die übrigen 1,2 Millionen Euro entfallen auf rund 90 weitere Gläubiger. Sie sollen durch den Sanierungsplan 30 Prozent ihrer Forderungen erhalten - wofür die Schule rund 350.000 Euro aufbringen müsste.

Die Internatsschule am Wolfgangsee im Salzburger Flachgau wurde von dem Wiener Architekten und Projektbetreiber Alexander Eduard Serda gegründet und nahm nach jahrelangen Diskussionen im Herbst 2008 den Betrieb auf. Gesellschafter der „St. Gilgen International School“, der StGIS Holding GmbH, ist die Firma H.I.G. Luxembourg Holding. Laut dem Masseverwalter hat Serda den Betrieb übertragen und ist derzeit noch Eigentümer der Liegenschaften.

Bereits vor fünf Jahren gab es in St. Gilgen Aufregung um die Schule - damals hatte der Betrieb einige offene Rechnungen. Mehr dazu in Zahlungsprobleme bei Privatschule in St. Gilgen (salzburg.ORF.at; 6.12.2011).