Sturm: 400 Asylwerber mussten Zelte verlassen

Wegen des Sturms in der Nacht auf Mittwoch mussten rund 400 Asylwerber im Transitquartier in Salzburg-Liefering die Großraumzelte dort vorübergehend verlassen. Verletzt wurde niemand.

Der Sturm fegte in der Nacht mit Spitzen über 80 km/h über die Stadt Salzburg. Deshalb mussten die Helfer im Transitcamp in der ehemaligen Autobahnmeisterei rasch reagieren: Gegen Mitternacht holten sie die rund 400 Asylwerber, die in den zwei großen Zelten auf ihren Transfer nach Deutschland warteten, in feste Hallen auf dem Gelände.

Großraumzelte für Transitflüchtlinge auf dem Gelände der ehemaligen Autobahnmeisterei in Salzburg Liefering (Camp ASFINAG)

ORF

Die Großraumzelte in der alten Autobahnmeisterei mussten in der Nacht vorübergehend geräumt werden

Evakuierung funktionierte gut

Die Evakuierung sei trotz aller Widrigkeiten wie zum Beispiel der Sprachbarrieren gut verlaufen, sagte Einsatzleiter Michael Haybäck: „Das Zusammenspiel von Dolmetschern, Bundesheer, Berufsfeuerwehr und Helfern der Initiative ‚Bauern helfen Bauern‘ lief besonnen und ruhig ab. Besonders hervorgetan haben sich die engagiert agierenden Grundwehrdiener.“ Die Bustransfers in Richtung Deutschland liefen trotz des Sturms weiter.

Verletzt wurde bei der Räumung niemand. Lediglich ein kleines Unterstandszelt wurde durch den Sturm zerstört. Die Flüchtlinge konnten gegen 3.00 Uhr wieder in die beiden Großraumzelte zurückkehren. Nach einer Flaute Anfang Februar kommen seit dem vergangenen Wochenende wieder mehr Flüchtlinge nach Salzburg: Am Sonntag waren es 182, am Montag 550 und am Dienstag 692.

Einsatz auch wegen betrunkenem 18-Jährigen

Gut zwei Stunden vor dem Sturm mussten zwei Bundesheersoldaten beim Asylquartier allerdings einen stark betrunkenen 18-jährigen Marokkaner bändigen: Die beiden Soldaten ließen den Burschen wegen seiner Alkoholisierung nicht in das Asylquartier. Deshalb zerschlug dieser eine Bierflasche, ritzte sich selbst mit den Scherben am Oberarm, stach mit dem abgebrochenen Flaschenhals aber auch in Richtung der Soldaten. Die beiden konnten den 18-Jährigen niederringen. Er wurde danach von der Polizei festgenommen.

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