Seniorenheime auf dem Land zu klein?

In Seniorenheimen auf dem Land könnte es bald zu wenig Plätze geben. In der Stadt Salzburg läuft es in die Gegenrichtung: Schon bald könnte es hie mehr Wohnräume geben als Senioren. Aus der Politik kommt der Vorschlag, dass Gemeinden mehr zusammenarbeiten bei der Unterbringung.

Die Bevölkerung wird immer älter. Seniorenwohnheime, Wohngemeinschaften von Ältere und andere Einrichtungen zur Unterbringung bekommen damit eine immer stärkere Bedeutung.

47 Betten leer in zehn Jahren?

In der Stadt Salzburg gibt es laut Verantwortlichen auf lange Sicht ausreichende Ressourcen. Es könnte in zehn Jahren in der Stadt sogar einen Überschuss von 47 Betten geben, die leer bleiben.

Ernst Hörzing von der zuständigen Magistratsabteilung sieht jedenfalls keinerlei Engpass, der bei der Versorgung in der Stadt drohen könnte: „Durch die neuen Wohnformen für Senioren und die Hauskrankenpflege können die Menschen länger bei sich zu Hause wohnen. Deshalb treffen wir den Bedarf in Zukunft ziemlich genau.“

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Rollator-Rallye

Strikte Regeln der Stadt mit Ausnahmen

Es gibt klare Regeln, wer in städtischen Seniorenheimen wohnen darf. Man muss mindestens zwei Jahre in Salzburg gelebt haben, mindestens 60 Jahre alt und in der Pflegestufe drei sein.

Bei der Stadt wird allerdings betont, dass diese Regeln nicht immer strikt befolgt würden, sagt Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ): „Das betrifft Ehepartner, wo die Gattin zum Beispiel schwer dement ist. Dann darf der Ehepartner mit hineinziehen, auch wenn er selbst nicht pflegebedürftig ist. Dann wird er natürlich auch aufgenommen.“

Auf dem Land ist die Lage ganz anders. Der zuständige Soziallandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) sieht dringenden Nachholbedarf, weil es in den Bezirken zu wenige Plätze für alte Menschen gebe.

„Mehr Zusammenarbeit der Gemeinden“

Insgesamt fehlt dem Land und den Gemeinden aber das Geld für viele weitere Neubauten. Deshalb sollen Gemeinden bei der Seniorenbetreuung stärker zusammenarbeiten, schlägt der Landesrat vor. Er verweist auf Taxenbach, Rauris und Lend (Pinzgau). Diese hätten bereits ein Projekt eingefädelt, das landesweit als Vorbild dienen könnte, so Schellhorn.

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Mehr Wohngemeinschaften?

ORF-Reporterin Laura Wurm hat sich auf Spurensuche in der heimischen Seniorenpolitik gemacht.