Bildungscampus: Probleme durch Einspruch

Beim größten Schulbauprojekt in der Stadt Salzburg hat der Gestaltungsbeirat kurz vor dem geplanten Baubeginn Einspruch erhoben. Es geht um die Frage, was mit historisch wertvollen Gebäuden auf dem Grundstück passieren soll.

Der Bildungscampus im Salzburger Stadtteil Gnigl ist mit geplanten Kosten von rund 28 Millionen Euro überhaupt eines der größten Bauprojekte in der Stadt, in wenigen Monaten sollte mit dem Bau begonnen werden. Rund um den Campus sollen anstelle alter Häuser aus den 1920er-Jahren auch mehrere Wohnhäuser gebaut werden.

Wer übernimmt die anfallenden Mehrkosten?

Besonders eines dieser Gebäude aus dem Jahr 1927 sei historisch besonders wertvoll und dürfe nicht abgerissen werden, argumentiert der Gestaltungsbeirat. Es geht um ein altes Wohngebäude, das durch drei neue Bauten ersetzt werden soll.

Die Gemeinnützige Salzburger Wohnbaugesellschaft (GSWB) ist als Errichter prinzipiell zur Erhaltung der alten Bausubstanz bereit, unklar sind allerdings die möglichen Mehrkosten und vor allem wer das bezahlen soll.

Altes Wohnhaus muss barrierefrei werden

Planungsstadtrat Johann Padutsch von der Bürgerliste ist überzeugt, dass das alte Wohnhaus sogar barrierefrei an moderne Bedürfnisse angepasst werden könnte. Der Teufel liegt aber im Detail, denn der 20er-Jahre-Bau hat zum Beispiel zwei Stiegenhäuser. Daher müssten auch zwei Lifte eingebaut werden.

Bildungscampus Gnigl

Privat

Der Gestaltungsbeirat hat beim Projekt Bildungscampus Einspruch erhoben

Außerdem sind die Grundrisse der Wohnungen nicht mehr zeitgemäß, Padutsch könnte sich deshalb sogar eine komplette Entkernung vorstellen, bei der nur die Fassade erhalten bleibt. Die Kosten sind auch hier unklar, voraussichtlich aber deutlich höher als bei einem Neubau. Jetzt sollen Sachverständige beide Varianten prüfen. Bei der GSWB heißt es, letztlich müsse dann die Stadt entscheiden, was nun tatsächlich gebaut wird.

Stadt-SPÖ übt massive Kritik am Einspruch

Heftige Kritik am Einspruch des Gestaltungsbeirates kommt von der Salzburger Stadt-SPÖ. "Dieser Einwand hätte schon in der Planungsphase des Projekts kommen müssen. Jetzt kurz vor Baubeginn das lang geplante Projekt zu stoppen, ist Wahnsinn. Wir haben bereits angekündigt, dass eine Reform des Gestaltungsbeirats notwendig sein wird. Das aktuellste Beispiel bestätigt uns darin, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Es kann nicht sein, dass Verfahren unnötig in die Länge gezogen oder verhindert werden, kritisiert SPÖ-Gemeinderat Michael Wanner.

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