Viele Unfälle auf schmalen, harten Pisten

Wenig Schnee und harte Pisten führen zurzeit zu besonders vielen Skiunfällen. Da viele Wintersportler trotz der Einschränkungen zu schnell unterwegs sind, haben die Unfallchirurgen viel zu tun.

Zurzeit werden pro Tag zwischen 70 und 100 verletzte Skifahrer alleine in die Unfallambulanz des Spitals Schwarzach (Pongau) gebracht. Es ist in Salzburg eines der wichtigsten Krankenhäuser für die Versorgung von verletzten Skifahrern aus den Skigebieten.

Skifahrer in Unfallambulanz

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In den Unfallambulanzen ist derzeit Hochbetrieb - durch die vielen verletzten Skifahrer

Sowohl Anfänger als auch Könner verletzen sich

Bei manchen Skiurlaubern führte schon der allererste Kontakt mit einer Skipiste zum Verhängnis - so wie bei Till Julius Brühl aus Mainz: „Ich war nicht einmal zehn Minuten auf der Piste - und da ist es schon passiert. Ich bin umgefallen und dann habe ich gesehen, dass die Hose kaputt war, dass Blut dran war - da hat irgendwie der Ski hineingeschnitten.“

Aber auch erfahrene Skifahrer wie Thomas Siegfried aus Rauris (Pinzgau) finden sich auf der Unfallabteilung wieder: „Ich bin über eine Kante gefahren. Ich war zügig unterwegs. Da war ein kleines Loch, ein kleiner Schlag - es hat mich ausgehoben und ich bin auf Schulter und Kopf gefallen. Der Helm hat natürlich wieder sehr viel geholfen.“

Eis auf Pisten, zu wenig Platz, zu schnell

Die Pisten sind zurzeit oft nur ein schmales Kunstschneeband, es bleibt zu wenig Platz für Ausweichmanöver. Zudem sind die Pisten hart - damit haben auch geübte Skifahrer zu kämpfen: „Es sind durch den Kunstschnee Häufen“, sagt Siegfried Gaigg aus Bischofshofen (Pongau). „Wenn man nicht aufpasst, kann es einen verschneiden - und Leider Gottes ist es dann ein Sturz. Und ein Sturz ist schon sehr hart, weil es nur Eis ist. Es ist ganz klar zu wenig Schnee.“

Schmale Kunstschneepiste Ende Dezember 2015

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Auch Stefanie Schwarz aus Kamen (Deutschland) ist nach einem Skiunfall im Spital - für sie ist klar: „Es wird im Augenblick viel zu schnell gefahren - dafür, dass die Pisten so schmal und so voll sind.“ Dieser Meinung schließt sich auch der Schwarzacher Unfallchirurgie-Primar Manfred Mittermair an: „Die Pisten sind natürlich schmäler, der Sturzraum fehlt. Und durch die eisigen Pisten nehmen die Skifahrer natürlich höhere Geschwindigkeit auf. Deshalb kommt es vermehrt zu Unfällen.“

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Viele Skiunfälle

Wenig Platz auf der Piste, kaum Sturzräume und eisiger Untergrund sorgen derzeit für viele Skiunfälle mit Verletzungen.

Die häufigsten Blessuren sind zurzeit Knochenbrüche, gerissene Bänder, Schulter- und Wirbelsäulenverletzungen.

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