ÖAMTC kritisiert Maut-Pläne der EU

Autofahrer sollen für jeden Kilometer zahlen, den sie auf den europäischen Autobahnen fahren. Für diese Pläne einer einheitlichen Maut erntet die EU heftige Kritik vom ÖAMTC. Der Automobilclub befürchtet Teuerungen.

Farbige Plaketten auf der Windschutzscheibe - Die Vignette, wie man sie kennt, könnte in Österreich bald Geschichte sein. Denn die EU plant eine einheitliche, kilometerabhängige Autobahnsteuer für alle Mitgliedsländer. Das heißt, dass jeder soviel bezahlt wie er fährt und nicht wie jetzt, pauschal einmal pro Jahr. Diese Pläne sind dem ÖAMTC ein Dorn im Auge. Vor allem für Pendler aus dem ländlichen Raum würden die Mautgebühren so teurer, weil sie viel Zeit auf der Autobahn verbringen würden, heißt es vom österreichischen Automobilclub.

Schmidt: Vergünstigungen für Vielfahrer denkbar

Dieser Kritik des ÖAMTC will die Salzburger EU-Abgeordnete, Claudia Schmidt, entgegentreten. Sie sitzt im Ausschuss für Verkehrsfragen und kann sich vorstellen, dass die Europäische Union Vielfahrern einen günstigeren Tarif anbieten würde. „Die Verteuerungsphantasie des ÖAMTC verstehe ich als Warnruf, aber es entbehrt meiner Meinung nach jeglicher Grundlage“, so Schmidt.

Konkrete Maut-Pläne der EU erst im Herbst 2016

Für sie findet diese Diskussion verfrüht statt. Immerhin sollen erst im nächsten Herbst konkrete Plänen vorliegen. Darüber könne man dann debattieren. Eine Verteuerung würde Schmidt ablehnen, eine einheitliche Maut sei aber begrüßenswert. „Außerdem bin ich absolut für das Subsidiaritätsprinzip. Das heißt, dass Österreich dann selbst bestimmt, wie viel Maut Österreich dann einheben will“, erklärt sie.

Neben Österreich hat beispielsweise Slowenien eine pauschalierte Autobahnmaut, also eine Vignette. In Frankreich oder Kroatien zahlen Autofahrer nach gefahrenen Kilometern.