Schneemangel: Skigebiet lädt zum Almwandern

Auf unkonventionelle Art geht das Skigebiet Gaissau-Hintersee (Flachgau/Tennengau) mit dem aktuellen Schneemangel um. Da hier kein Skibetrieb möglich ist, lädt das Gebiet ab dem Stefanitag zum Almwandern.

Das Skigebiet Gaissau-Hintersee liegt in einer Höhenlage zwischen rund 700 und 1.550 Metern Seehöhe. Auf Grund dieser Lage, der hohen Temperaturen und der nur kleinen Beschneiungsanlage ist deshalb derzeit an Skibetrieb nicht zu denken.

Blick vom Wieserhörndl im Skigebiet Gaissau Hintersee am 22. Dezember

Feratel

Das Skigebiet ist derzeit weitgehend schneefrei - und soll für den Wanderbetrieb geöffnet werden

„Schneefreie Almwege leicht erreichbar“

Aus dieser Not machen die Bergbahnen jetzt eine Tugend: Sie nehmen am 26. Dezember den Liftbetrieb zumindest mit einem Sessellift auf, um „die völlig schneefreien Almwanderwege (...) leicht und schnell erreichbar zu machen.“ Auch die Hütten seien geöffnet, betont der Skigebiet - sie stünden zum „weihnachtlichen Sonnenbaden auf den Terrassen“ bereit, so die Skigebietsführung. Die Kartenpreise sind dafür reduziert worden.

„Natürlich ist ein bisschen Witz in der Geschichte, weil derartig unübliche Bedingungen im Vergleich zu den vergangenen Jahren sind“, sagt Gernot Leitner, Geschäftsführer der Gaissauer Bergbahnen. „Heuer ist es einfach traumhaft schön - und über die Feiertage dürfte es so bleiben.“

Blick vom Wieserhörndl im Skigebiet Gaissau Hintersee am 22. Dezember

Feratel

Nach dem Wunsch der Gaissauer Bergbahnen sollen die Wanderer die Sonne genießen

Allerdings: Leitner ist sich sicher, dass das Beispiel heuer langfristig keine Ausnahme bleiben wird: „Ob Schnee oder nicht Schnee - ich prophezeie, dass wir in zehn Jahren auch im Winter 50 Prozent Nicht-Skifahrer am Berg haben. Denn die gesamte Aktivität nahe an der Stadt Salzburg, leicht erreichbar, auf Almhöhen auf 1.400, 1.500 Metern sehr viel Qualität bietet.“

Branche muss flexibel sein

Gaissau ist nicht das einzige Skigebiet, das sich angesichts des Schneemangels etwas einfallen lassen muss. Auch in großen Skizentren wie Saalbach-Hinterglemm reagiert man - etwa mit Preisreduktionen. Mehr dazu in Skiorte bei Weitem nicht ausgelastet (salzburg.ORF.at; 20.12.2015).

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