Liftbosse: „Pistenverbot für Tourengeher“

Was in Flachau (Pongau) seit dieser Woche fix ist, könnte bald für ganz Salzburg gelten - nämlich ein generelles Tourengeher-Verbot auf den Skipisten. Geht es nach den Liftbetreibern, soll das Tourengehen auf der Piste verboten werden.

Abseits der Pisten gar kein Schnee, in höheren Lagen auch wenig: Tourengehern bleibt derzeit nur die künstlich beschneite Piste. Doch das ist vielen Liftbetreibern ein Dorn im Auge. Sie sehen die Sicherheit auf den Pisten massiv gefährdet.

Die Bergbahnen Flachau haben bereits reagiert und ein Pistenverbot für Tourengeher erlassen. Nun überlegen auch andere diesen Schritt wie zum Beispiel Veronika Scheffer von der Zauchensee Liftgesellschaft (Pongau). Geht es nach Scheffer, so soll solch ein Verbot einheitlich für alle Salzburger Skigebiete kommen.

„Schwerer Unfall nur eine Frage der Zeit“

„Wir müssen damit rechnen, dass einmal ein sehr schwerer Unfall zwischen einem aufsteigenden und einem abfahrenden Gast passieren wird. Und dann kommt unweigerlich die Schuldfrage und wir als Erhalter bekommen mit Sicherheit Probleme in der Frage der Haftung.“ Es sei auch keine Lösung, Tourengeher künftig für die Pistenbenutzung zahlen zu lassen. Das würde das Gefahrenpotenzial nicht verringern, die Liftgesellschaften aber erst recht haftbar machen, ergänzt Veronika Scheffer.

Tourengeher kreuzen Skipiste in Zauchensee

ORF

Ein Bild aus Zauchensee: Skitourengeher kreuzen die Skipiste

In Zauchensee könnte das Pistenverbot noch vor Weihnachten kommen, bevor die Hauptsaison beginnt und sich die Situation zusätzlich verschärft. Erst müsse man aber noch die rechtliche Lage prüfen, so Scheffer weiter.

Verbot auch für Seilbahnen-Sprecher denkbar

Ihr Kollege von den Bergbahnen Werfenweng (Pongau), Betriebsleiter Peter Wettengel, befürwortet Scheffers Forderung nach einem generellen Pistenverbot für Skitourengeher. Auch Seilbahnen-Sprecher Ferdinand Eder kann sich so einen Schritt vorstellen. In den nächsten Tagen werde man sich zusammensetzen und über die weitere Vorgehensweise beraten, bestätigte Eder gegenüber dem ORF.

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