Prozess: Gewerblicher Betrug mit Luxusautos?

Ein Österreicher soll Luxusautos wie Porsche, Maserati und Ferrari ergaunert und mit gewerbsmäßigen Betrügereien einen Schaden von insgesamt ca. 356.000 Euro angerichtet haben. Beim Landesgericht läuft der Prozess gegen den 53-Jährigen.

Der Mann, der sich am Mittwoch vor einem Salzburger Schöffensenat großteils nicht schuldig bekannte, soll sich zudem als Rechtsanwalt und „Herr Doktor“ ausgegeben haben.

Schon neun Vorstrafen

Staatsanwältin Sandra Wimmer warf dem Beschuldigten vor, er habe Vollmachten vorgetäuscht und damit auch Büroräume und Büromöbel angemietet. Der Österreicher, der kein Akademiker ist, ist bei der Justiz kein unbeschriebenes Blatt. Er hat bereits neun Vorstrafen. Sieben davon beziehen sich dem vorsitzenden Richter Philipp Grosser zufolge auf Vermögensdelikte.

Beschuldigter weist vieles zurück

Der Angeklagte bekannte sich nur zu einer gefälschten Vollmacht für schuldig. Zum Ankauf eines Porsches sei diese Urkunde verwendet worden, er habe sie aber nicht selbst gefälscht, sondern nur von der Fälschung gewusst, beteuerte der 53-Jährige: Ein Schädigungsvorsatz gegenüber der Firma Porsche hat nie bestanden." Verteidiger Walter Scharinger forderte für die übrigen Anklagepunkte einen Freispruch.

„Konzept für Langzeitvermietung der Autos“

Ausführlich schilderte der vor seiner Inhaftierung im Flachgau wohnende Österreicher, dass seine Absichten ehrlich gewesen seien. Er habe ein Konzept für die Langzeitvermietung von Fahrzeugen der Luxusklasse und für Immobilienprojekte ausgearbeitet. Da er aber nicht kreditwürdig war - seine Schulden bezifferte er mit 220.000 Euro - und aus rechtlichen Gründen kein Unternehmen leiten konnte, habe er einen Geschäftspartner gesucht und diesen auch in einem Tankwart gefunden:

„Er sollte für Investoren sorgen und die Kreditwürdigkeit zur Verfügung stellen. Er sagte, er hat einen reichen Onkel. Meine Aufgabe war, den Firmenstandort aufzubauen und Kontakte zu Investoren zu pflegen.“

Der Tankwart habe schließlich eine Investment KG gegründet, Kauf-und Kreditverträge unterschrieben und ihm Honorare und Provisionen zugesagt, erklärte der Angeklagte: „Er sagte, Geld ist genug da. Ich habe dann meine Arbeit begonnen und mich mit Vollmachten ausstatten lassen.“

Urteil noch Mittwochabend?

Eine im Juni 2014 ausgestattete Vollmacht umfasste drei Millionen Euro. Die Luxuswagen sollten gewerblich vermietet werden: „Es war geplant, die Fahrzeuge in Deutschland zu einen Nettopreis zu kaufen und in Österreich Umsatzsteuer und Nova befreit zu vermieten.“

Die Firma Porsche und zwei Geldinstitute schlossen sich dem Verfahren als Privatbeteiligte mit einer geltend gemachten Schadenssumme von insgesamt rund 200.000 Euro an. Ob noch am Mittwoch ein Urteil ergeht, steht noch nicht fest.