Hochschülerschaft: Grünrot geplatzt

Nach nur drei Monaten ist die neue Koalition von Grünrot in der Hochschülerschaft der Uni Salzburg geplatzt. Die SPÖ-Studenten haben Freitagnachmittag das Bündnis mit den Grünen in der ÖH aufgekündigt.

Die grüne Vorsitzende der Hochschülerschaft (ÖH) von der Liste GRAS soll sensible Daten an unbefugte Dritte weitergegeben haben. Konkret wird ihr vom Verbands Sozialistischer Studenten (VSStÖ) vorgeworfen, Online-Passwörter für Konten der Hochschülerschaft nicht an ihre Stellvertreter, sondern an unbefugte Personen weitergegeben zu haben. Finanzieller Schaden sei dabei aber nicht entstanden.

Rot will künftig mit Schwarz

Auch einen neuen Partner haben die sozialistischen Studierenden bereits gefunden. Der VSStÖ will in Zukunft mit der ÖVP-nahen Aktionsgemeinschaft (AG) koalieren. Damit erfährt in Salzburg rot-schwarz zumindest für die Führung der Hochschülerschaft eine Neuauflage. „Mit der Aktionsgemeinschaft Salzburg gab es schon Gespräche und wir sind auf eine sehr gute gemeinsame Basis gekommen“, betonte Viola Heberger vom VSStÖ-Vorsitzteam in einer Aussendung.

Stellungnahme der Grünen

Vertreter der Liste GRAS wiesen die Vorwürfe am Freitag scharf zurück: „Es geht offenbar um eine SMS der Vorsitzenden aus ihrem Urlaub an einen ÖH-Vertreter, wo die befugten Stellvertreter die Bankdaten finden können“, sagte GRAS-Sprecher Kay-Michael Dankl: „Es wurden keine sensible Daten an unbefugte Dritte weitergegeben. Die Vorwürfe sind aus der Luft gegriffen.“

Seine Erklärung für das Ende des Bündnisses: „Dem VSStÖ geht es um den Vorsitz, und dass sie in einer rot-schwarzen Koalition mehr Posten bekommen. Wenn sie nicht mehr mit uns können, hätten wir uns eine anständige Vorgehensweise erwartet, keine fadenscheinigen und konstruierten Vorwürfe.“

Der VSStÖ weist das vehement zurück. Bei den ÖH-Wahlen im Mai erzielte die GRAS an der Universität Salzburg 31,5 Prozent (fünf Mandate), die AG 28,6 Prozent (fünf Mandate) und der VSStÖ 26,8 Prozent (vier Mandate) der Stimmen.