Sommer für Seilbahnen immer wichtiger

Mehr als 90 Prozent des Umsatzes der Salzburger Seilbahnen bringt der Winter. Da ist der Plafond erreicht, stark ausbaufähig sind die Sommer. Nun rüstet man sich für den Winter. Heuer wurden wieder 100 Mio. Euro investiert, fast die Hälfte in Schneekanonen.

Der „flying mozart“ in Wagrain (Pongau) ist eine der Bahnen im Land Salzburg, die auch in Sommer und Herbst voll in Betrieb sind. Und das rechnet sich laut Betreibern. Der Tourismus in der gesamten Region profitiere davon, die Übernachtungszahlen sind ganz kräftig in die Höhe geschnellt.

Seilbahnen im Sommer

ORF

„Erlebnis und viel Spaß mit anbieten“

In Wagrain-Kleinarl ist ihre Zahl in den Sommern der vergangenen acht Jahre um gut 60 Prozent gestiegen. Im Winter gab es im Vergleich zu 2007 lediglich ein Plus von 22 Prozent. Das Sommerplus ist allerdings kein Zufall. Es wurde dafür gut investiert. Lokalaugenschein des ORF: Selbst an einem Dienstagvormittag sind zahlreiche Downhiller mit ihren Mountainbikes unterwegs. Das ist die eine Seite.

Eine andere ist die jahrelange Werbung der Region als Wanderparadies, sagt Stefan Passrugger vom Wagrain-Kleinarl-Tourismus: „Es ist nicht nur der Aufstieg wichtig. Die Seilbahnen haben erkannt, dass man auch Erlebnis mit anbieten muss mit viel Spaß.“

Große Zuwächse im Sommer

Dass man im Sommer als Bergbahn auch viel Geld verdienen kann, zeige auch das Gasteinertal, betont der Gasteiner Bergbahnendirektor Wolfgang Egger: „Wir haben vor ein paar Tagen im Sommer drei bis fünf Prozent vom Umsatz gehabt. Jetzt haben wir zehn und rechnen bald mit 15 Prozent. Wir haben Zuwachsraten, von denen wir im Winter nur träumen können.“

Der Sommer als gutes zweites Standbein, darauf setzt man auch in den großen Regionen Zell am See und Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau), wie Erich Egger von den Schmittenhöhebahnen Zell am See schildert: „Hauptsaison bleibt nach wie vor der Winter. Aber der Sommer kann das Ergebnis sehr gut absichern.“

Junge Mountainbiker kommen auch im Winter

Und Salzburgs Skiverbandschef Bartl Gensbichler aus Saalbach-Hinterglemm sieht die Sache so: „Wir sind im Downhill-Bereich sehr stark. Und viele junge Leute sagen dann, da komme ich im Winter auch einmal her, weil es so schön ist.“

Erlebnisbereiche und Inszenierungen in den Bergen, dazu der allgemeine Trend der Freizeitsportler in Richtung Gebirge: Damit verdienen Salzburgs Seilbahner inzwischen einen guten Teil des Geldes, mit dem sie zumindest die Betriebskosten ihrer Anlagen während des gesamten Jahres abdecken können.

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Sommersaison wird immer wichtiger

TV-Reportage von Karl Kern aus Salzburgs Bergen - über die Winter- und Sommerpläne der Seilbahnen