Biene Maja fliegt für Honigmayr

Österreichs größter Abfüller für Honig, die Firma Honigmayr mit Sitz in Werfen (Pongau), hat sich die Lizenzrechte für die Nutzung des Namens Biene Maja gesichert. Die fleißige Biene wird bald exklusiv auf einer neuen Produktreihe zu sehen sein.

Honigmayr im Werfener Ortsteil Tenneck erwartet sich von dem Deal mit der Honig-Maja ein deutliches Umsatzwachstum. Der neue Vertrag gilt für den deutschsprachigen Raum und umfasst auch die Rechte an einigen Freunden Majas - etwa dem Faulen Willi, Grashüpfer Flip oder Fräulein Kassandra. Honigmayr erwarb die Lizenzrechte - mit der Option auf Verlängerung - vorerst für dreieinhalb Jahre.

Die Maßnahme soll bei der Bildung einer starken Marke auf dem umkämpften Markt für Honig helfen. „Wir erwarten uns rund 1,5 Millionen Euro zusätzlichen Umsatz im Jahr“, sagt Geschäftsführer Halmut Gratschmaier.

Maja Honig demnächst auf dem Markt

Der neue „Maja Honig“ soll ab 15. September im österreichischen Handel und für die Gastronomie erhältlich sein, später folgen Deutschland und die Schweiz. „Wir haben die Rechte in den 90er-Jahren schon einmal für Honig im Beutel erworben. Die Verpackung wurde damals aber vom Konsumenten noch nicht angenommen. Da waren wir zu früh am Markt und haben darum die Lizenz wieder zurückgegeben“, berichtet Gratschmaier. Nun sei der Rechteinhaber - das belgische „Studio 100“ hat seit 2013 drei computeranimierte Staffeln der Serie produziert - von selbst auf Honigmayr zugekommen: „Wir haben da sofort zugeschlagen.“

Ein Drittel des Honigs aus Kuba

Das 1920 gegründete Familienunternehmen beschäftigt 25 Mitarbeiter und setzte im Vorjahr 10,4 Millionen Euro um. Jedes Jahr werden im Werfener Ortsteil Tenneck rund 2.500 bis 2.600 Tonnen Honig abgefüllt. 10 bis 15 Prozent kommen aus Österreich, weitere 55 bis 60 Prozent stammen aus Ungarn, Rumänien, Spanien, Italien, Mexico und Guatemala. Rund 30 Prozent des Honigs kommen aus Kuba.

Honigmayr kann pro Tag maximal 16 Tonnen Bienenhonig verarbeiten. Der Exportanteil betrug zuletzt 27 Prozent, soll aber noch im Laufe dieses Jahres auf 35 Prozent gesteigert werden. Größte Herausforderungen für die Branche sind laut Gratschmaier derzeit die hohen Einkaufspreise, die der Handel nur äußert ungern an die Kunden weitergibt.

Waldemar Bonsels Biene Maja Originalausgabe

ORF

Originalausgabe von Waldemar Bonsels, 1912

Nachfrage bei Honig steigt

„Die Rohstoffpreise sind in den vergangenen Jahren durch die Verknappung extrem gestiegen. In Österreich gibt es heuer zwar genug Waldhonig, aber sehr wenig Blütenhonig“, sagt der Geschäftsführer.

Dabei steigt die Nachfrage dauernd. Laut dem Marktforschungsinstitut Nielsen ist in Österreich im Vergleichszeitraum zum Vorjahr der Bedarf um 10,4 Prozent gestiegen.

Literarischer Hintergrund

Die Biene Maja ist die Hauptfigur in zwei Anfang des 20. Jahrhunderts erschienenen Romanen des deutschen Schriftstellers Waldemar Bonsels (1880–1952) und in einer zwischen 1975 und 1980 produzierten österreichisch-japanisch-deutschen Zeichentrickserie sowie deren Adaption als Comicserie ab 1976. In jüngerer Zeit gibt es ein modern animiertes Remake, für das die freche Maja allerdings abspecken und politisch korrekter werden musste.

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