Weniger Bewusstsein für HIV und Aids

Der Infektiologe Richard Greil macht sich für die Aidshilfe stark. Die Anlaufstelle für HIV-Erkrankte soll ja deutlich weniger Geld bekommen. Doch HIV bleibt eine Gefahr und in Salzburg steigt die Zahl der Infektionen.

Richard Greil, Infektiologe und Primar der Dritten Medizin in den Landeskliniken sieht in der Aidshilfe einen zentralen Partner. Er kritisiert die geplanten Kürzungen aufs Schärfste.
300.000 Euro weniger soll die Salzburger Aidshilfe ab kommendem Jahr erhalten. So plant es das Gesundheitsministerium.

Beratung in der Aidshilfe Salzburg

ORF

Die Aidshilfe berät Infizierte. Die Mitarbeiter arbeiten aber auch in der Prävention und führen anonyme Tests durch.

Die Aidshilfe selbst hat schon öffentlich protestiert, die Landespolitik ist auch gegen die Kürzung. Die Tätigkeiten der Aidshilfe sind auch vor der Infektion mit HIV besonders wichtig, sagt Richard Greil: „Die Betreuung und Aufklärung von Schülern ist besonders wichtig. Ebenso die anonyme Testung. All diese Aufgaben übernimmt die Aidshilfe“.

“Es herrscht Kondommüdigkeit“

Die Aids-Gefahr wird in Salzburg immer öfter ignoriert. In Salzburg sind rund 250 Menschen HIV-positiv, plus Dunkelziffer. Etwa zwei Dutzend stecken sich jährlich neu an. Während in den 1980er-Jahren HIV und Aids in aller Munde waren, scheint die Krankheit heute ihren Schrecken verloren zu haben.

Das bemerkt auch Herr Gerhard. Er hat sich vor 16 Jahren bei seiner Partnerin angesteckt: „ Es herrscht wieder eine gewisse Kondommüdigkeit. Viele denken sich, dass es ja eine Therapie gibt und man müsse ja nicht gleich sterben. Aber es ist nicht lustig, diese Medikamente jeden Tag zu nehmen“.

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Weniger Bewusstsein für HIV

Heuer haben schon 23 Menschen in Salzburg die Diagnose HIV bekommen. Die Aidshilfe hat viele wichtige Aufgaben-bevor es überhaupt zur Infektion kommt.

20 bis 25 Prozent gehen nicht zum Arzt

Herr Christian hat zweimal Krebs überlebt und ist HIV positiv: „ Mir kommt vor, über Aids wird zweimal im Jahr geredet. Einmal wenn der Welt-Aids-Tag ist und einmal beim Life Ball. Die Krankheit ist aber nicht weg“.

Die Medizin hat HIV mittlerweile gut im Griff. Sorgen macht sich Primar Richard Greil um jene, die sich nicht melden. Etwa 20 bis 25 Prozent würden sich einer Betreuung nicht stellen. Diese Patienten seien für sich selbst und für alle anderen das größte Risiko. Heuer haben schon 23 Menschen die Diagnose HIV bekommen.

Wie es mit der Aidshilfe weitergeht, ist noch nicht endgültig entschieden. Abschließende Gespräche zwischen Ministerium und Land sind für den Herbst angekündigt. In Salzburg sind rund 250 Menschen HIV-positiv, plus Dunkelziffer. Etwa zwei Dutzend stecken sich jährlich neu an.

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