Debatte: Was passiert nach der Kur?

Um die Sinnhaftigkeit von Kuren ist eine Debatte entbrannt. Der Chef des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Peter McDonald, will das Kurwesen modernisieren. Vor allem wie sich die Menschen nach der Kur verhalten, müsse diskutiert werden.

Im Interview in der ZiB2 sagte McDonald am Montagabend, man müsse darüber diskutieren, wie sich die Menschen nach einem Kuraufenthalt verhalten. Es könne nicht sein, dass der Patient wieder in seinen alten, ungesunden Lebensstil zurück verfalle. Die Österreicher müssten insgesamt mehr auf die Gesundheit achten, meinte McDonald.

PVA: Prüft Anträge bereits sehr genau

80.000 Kuranträge hat die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) im Jahr 2014 österreichweit genehmigt. In Salzburg haben 2.500 Arbeitnehmer und Pensionisten eine Kur bewilligt bekommen, fast genau so viele Anträge wurden abgelehnt. Man prüfe inzwischen sehr genau, wer eine Kur benötige, sagt PVA-Generaldirektor Winfried Pinggera.

„Das Kurwesen wird jetzt schon regelmäßig überprüft. Wenn zum Beispiel jemand zum zweiten Mal einen Kurantrag stellt und hat gegenüber der ersten Kur noch zugenommen und ist übergewichtig, so wird man wohl sagen müssen. Die Kur hat kaum etwas gebracht. Und wir lehnen inzwischen auch schon relativ viele Kuranträge ab.“

„Kur neu“ geht auf psychische Faktoren stärker ein

Gründe für Kuren sind vor allem Probleme mit dem Stütz-und Bewegungsapparat und zunehmend auch psychische Belastungen am Arbeitsplatz. Für Berufstätige im Alter zwischen 30 und 55 Jahren wurde deshalb eine Art „Kur neu“ entwickelt - ein Pilotprojekt mit Schwerpunkt auf Bewusstseinsbildung und Lebensstiländerung, erläutert Pinggera.

Auch in der Radio Salzburg "Mittagszeit diskutieren wir heute von 13.00 bis 14.00 Uhr über dieses Thema

„Diese Kur neu soll psychische Gründe besser berücksichtigen und auch eine Lebensstiländerung des Einzelnen bringen. Wir schauen uns jeden Einzelfall genau an und gehen auf diese Bedürfnisse detaillierter ein als bei der herkömmlichen Kur.“ 634 Salzburgerinnen und Salzburger haben im Jahr 2014 diese „Kur neu“ mit Gesundheitsvorsorge absolviert.

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