Ärger über Verkauf der Postalm-Lifte

Touristiker in Strobl (Flachgau) sind bestürzt und verärgert. Grund ist der Verkauf der Skilifte auf der Postalm an eine Stiftung des Trachtenherstellers Gerhard Gössl. Dieser will die Lifte vorläufig nicht betreiben. Er würde sie aber den Wirten überlassen.

Die Einstellung des Liftbetriebs wäre das Ende des Wintertourismus auf der Postalm, heißt es in Strobl. Die Skilifte sind seit Jahren ein Verlustgeschäft - ohne Chance auf baldige Besserung.

Postalm Strobl Abtenau Osterhornberge Postalmstraße

Gerald Lehner

In die Jahre gekommene Liftstationen auf der sommerlichen Postalm

Seit Monaten wollten sie deshalb die bisherigen Eigentümer verkaufen. Die Verhandlungen mit drei Wirten von der Postalm zogen sich wegen der schwierigen finanziellen Lage aber hin, sagt Peter Raudaschl, einer der bisherigen Eigentümer.

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TV-Reportage von der Postalm

Der Trachtenerzeuger Gerhard Gössl äußert sich erstmals zu den Bedenken der Wirte auf der Postalm und über seine Pläne als neuer Eigentümer.

Gössl war schneller

Vor wenigen Tagen habe sich dann ein Sprecher von Trachtenhersteller Gerhard Gössl gemeldet, so der bisherige Liftunternehmer Raudaschl: „Ich habe am Telefon gesagt, der Verkauf muss sehr rasch gehen, weil einige Wirte allenfalls den Betrieb übernehmen wollen, wenn sie das Geld zusammenbringen.“

Gössl war schneller. Die betroffenen Wirte und auch Strobls Gemeindepolitiker fühlen sich überrumpelt und haben Zukunftsängste. Denn der neue Eigentümer Gerhard Gössl will die defizitären Lifte derzeit nicht betreiben, sagt Bürgermeister Josef Weikinger (ÖVP): „Für Strobl wäre es eine Katastrophe. Wir können von Jänner weg bis zum März auch herunten touristische Betten nur dann verkaufen, wenn wir auch Wintererlebnisse auf der Postalm mit anbieten können.“

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Gerald Lehner

Postalmstraße mit Berggasthöfen

Bei einer Krisensitzung am Montagabend bekundeten die Strobler, nun das Gespräch mit Gössl suchen zu wollen.

Stellungnahme von Gössl

Die Gesellschaft sei „notorisch defizitär“, sagt Gössl: „So lange nicht neue touristische Betriebe auf der Postalm entstehen, sind die Lifte nicht kostendeckend zu führen.“ Gössl würde gerne ein 300-Betten-Hotel mit der Architektur des Holzbau-Pioniers Erwin Thoma auf der Postalm verwirklicht sehen. Das dürfte aber noch einige Zeit dauernd. Er wolle er den Wirten auf der Postalm nicht im Wege stehen, betont Gössl. Diese könnten mit seinem Einverständnis die Lifte auf eigenes Risiko weiter betreiben.

Das sei aber so nicht akzeptabel, sagen die Postalm-Wirte dazu. Sie würden nur in eine eigene Firma bzw. Gesellschaft einzahlen und fürchten nun das Ende des Wintertourismus auf der Postalm.

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