Wegen Radfahr-Demo freie Fahrt am Untersberg
Der Streit um die Forststraßen-Nutzung für Mountainbiker am Untersberg schwelt schon lang. Derzeit hat die Mayr-Melnhof’sche Forstverwaltung eine einzige Strecke freigegeben und wird dafür abgegolten. Nach der derzeitigen Rechtslage müssen nämlich Tourismusverbände oder ähnliche Institutionen für jede Forststraße einen Vertrag mit dem Grundeigentümer ausverhandeln, wenn diese Straße für Radfahrer legal benutzbar sein soll.
Legal oder illegal unterwegs?
Und genau dagegen richtet sich der Protest der Mountainbiker und der Naturfreunde Donnerstagabend, sagt Naturfreunde-Präsidentin und zweite Landtagspräsidentin Gudrun Mosler-Törnström (SPÖ). „Unsere Mountainbike-Strecken, die sind wie ein Fleckerlteppich. Wenn bei uns Touristen kommen, oder auch Einheimische, wissen sie nie ob sie legal oder illegal am Weg sind. Forststraßen sind zum Großteil auch mit öffentlichen Geldern finanziert und es spricht auch nichts dagegen, dass diese Forststraßen mit Fahrrädern befahren werden können“, meint die zweite Landtagspräsidentin.
Mit Aktionismus gegen Aktionismus
Grundbesitzer Max Mayr-Melnhof hat für den Aktionismus der Mountainbiker kein Verständnis. Und er beantwortet die Protestfahrt seinerseits mit Aktionismus. Am Donnerstag werden die Mayr-Melnhof’schen Forststraßen auf dem Untersberg für einen Tag generell für alle geöffnet, sagt Frank Diehl von der Mayr-Melnhof’schen Forstverwaltung.
„Sodass alle Nutzergruppen, also nicht nur die, die sich jetzt gerne privilegiert wissen wollen - in dem Fall die Mountainbiker -, sondern auch Reiter, Motocrossfahrer, Autofahrer diese Forststraßen benutzen dürfen. Damit eben auch für jeden ersichtlich wird, was als Konsequenz aus dieser Ausnahme, die dort begehrt wird, für alle folgen könnte“, erklärt Diehl.
Das Thema wird die Politik sicher noch weiter beschäftigen. Auf Initiative von Mosler-Törnström will die SPÖ die Freigabe der Forststraßen im Landtag diskutieren.
Link:
- Debatte um Mountainbikes im Wald (salzburg.ORF.at; 25.5.2015)