Griechenland: „sehr angespannte Stimmung“

Griechenland befindet sich im Ausnahmezustand. Der Salzburger Erwin Schrümpf kam am Montag mit seinem Hilfstransporter im Hafen von Patras an. Er berichtete von einer „sehr angespannten Stimmung“. Seit Montag haben die Banken geschlossen.

Am Sonntagabend ist Erwin Schrümpf in Griechenland angekommen. Der Seekirchner leitet seit zwei Jahren die Griechenlandhilfe, die vor allem Medikamente, medizinische Hilfsgüter und Lebensmittel nach Griechenland bringt. Schrümpf berichtete von endlos langen Warteschlangen vor den Bankomaten. Nur sei dort kein Geld mehr herausgekommen. Er probierte es selbst, aber auch er bekam kein Geld mehr. Außerdem seien nur wenig Autos auf den Straßen, es sei eine sehr merkwürdige Stimmung, sagte Schrümpf am Telefon.

Erwin Schrümpf

ORF

Der Seekirchner Erwin Schrümpf ist seit Sonntag in Griechenland. Er könne mit seiner Bankomatkarte noch bezahlen, die Griechen nicht mehr

Schrümpf ist bereits seit mehreren Jahren in Griechenland unterwegs. Früher hätten die Menschen aber noch ein Lächeln auf den Lippen und man spüre das Geschäftstreiben. Das sei im Moment ganz anders: „Die Autobahn in Athen ist normalerweise gestopft voll, heute war sie leer.“

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Keine Kartenzahlung, Bargeld ist knapp

Auch im Krankenhaus, wohin Erwin Schrümpf seine Hilfslieferungen bringt, gebe es kein Geld mehr. „Das Budget ist bei Null. Da gibt es Menschen, die haben gerade noch 20 Euro eingesteckt. Tanken kannst du aber nur mit Bargeld.“ Karten würden nicht mehr angenommen werden. Erwin Schrümpf erlebte das selbst an der Tankstelle: „Unsere Karte haben sie noch genommen, die Griechen vor uns, die mit Karte bezahlt werden, bekamen keinen Benzin mehr.“

Erwin Schrümpf wird trotz der angespannten Situation seine Hilfsgüter-Tour forstsetzen. Ende dieser Woche kommt er wieder zurück nach Österreich.

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Erwin Schrümpf im Gespräch mit ORF-Redakteur Gerhard Rettenegger

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