Möglicher „Grexit“: Kaum Sorge in Salzburg

Das Szenario eines Ausstiegs der Griechen aus dem Euro („Grexit“) löst in Salzburg kaum Sorgen aus. Das zeigt ein Rundruf bei heimischen Finanzexperten und Banken. Niemand habe hierzulande noch viel Geld in griechischen Staatsaneleihen stecken.

Das sagt der Bankenvertreter in der Wirtschaftskammer. „Grexit“ ist ein scheinbar kleines Wort, hinter dem sich große Folgen verbergen. Griechenlands Zukunft im Euro ist ungewiss, die Bürger heben aktuell Milliarden an Bargeld von den Banken ab. Niemand weiß, wie lang das System noch stabil ist und ob die Griechen möglicherweise aus dem Euro austreten werden. Am Montag treffen sich die Finanzminister zur nächsten Krisensitzung.

Zahlungsausfall oder eine abgewertete Drachme seien aus Salzburger Sicht aber kein Problem, sagte der Sprecher der Sparte Banken, Günter Reibersdorfer. Für sein Institut, Raiffeisen, könne er ausschließen, dass noch griechische Staatsanleihen in den Portfolios seien - und auch bei den übrigen Salzburger Banken sei das wohl der Fall. Ähnliches ist auch von der Hypo und der Oberbank zu hören.

Schuldenschnitt kostet auch Österreich Milliarden

Was eine griechische Staatspleite für den gesamtösterreichischen Finanzsektor und vor allem für die Steuerzahler bedeuten würde, ist nicht ganz klar. Die Österreichische Nationalbank wollte dazu keine konkreten Aussagen treffen. Bei einer volkswirtschaftilchen Tagung in Wien hieß es am Freitag, ein Schuldenschnitt in Griechenland um 50 Prozent würde die Österreicher rund 4,5 Milliarden Euro kosten.

Links: