ÖSV: Kleine Geschichte der Fahnenflucht

Anna Fenninger ist nicht der erste Skistar, der mit dem ÖSV streitet. Sie wäre auch nicht die Erste, die für ein anderes Land startet. Es gibt in der Geschichte des Weltcups einige Fahnenflüchtige, wie Marc Giradelli. Nicht alle finden den Austritt noch gut.

Girardelli

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Giradelli ist heute als Geschäftsmann erfolgreich

Marc Giradelli ist bisher der erfolgreichste „Auslandsösterreicher“ aller Zeiten. Der vierfache Weltmeister und fünffache Gesamt-Weltcupsieger wechselte bereits mit zwölf Jahren den Verband und ging nach dem ÖSV für den Verband von Luxemburg auf die Jagd nach Bestzeiten und Medaillen. Angetrieben und betreiben wurde der Wechsel damals vom strengen Trainervater Helmut Giradelli, der mit der sportlichen Förderung des Nachwuchses im ÖSV unzufrieden war.

Sportliche Beweggründe hatte auch Slalomläuferin Claudia Riegler aus Ebenau (Flachgau), die als Spezialistin im ÖSV nicht mehr gefragt war. Sie nutzte deshalb ihre Doppelstaatsbürgerschaft und gewann für Neuseeland immerhin vier Weltcuprennen.

Gutensohn und Dopfer für die Deutschen

Auch die Tirolerin Kathrin Gutensohn war nach ihrem Wechsel zum Deutschen Verband DSV siegreich. Und er wurde Slalom-Vizeweltmeister: Fritz Dopfer aus Innsbruck startet auch für Deutschland. Er ist ein weiteres und aktuelles Beispiel, dass es mit dem Ausland gut funktionieren kann.

Muss es aber nicht! Elfi Eder aus Leogang (Pinzgau) zum Beispiel fand gegen Ende ihrer Karriere im mittelamerikanischen Grenada ihre sportliche Heimat.

Elfi Eder bereut Entscheidung

Nach einem Jahr Sperre verlief das Comeback aber alles andere als erfolgreich, sagt Eder: „Ich habe meine Entscheidung damals sehr bereut, dass ich diesen Fehler gemacht habe. Man ist da voller Zorn und Wut, und dann habe ich mich zu früh entschieden, dass ich den Schritt nach Grenada mache.“

Andi Goldbergers wildere Zeiten

Ähnlich schwierig war es für den Vorarlberger Kilian Albrecht, der vom ÖSV ausgemustert wurde und dann für Bulgarien an den Start ging. Oder der oberösterreichische Skisprung-Star Andreas Goldberger, der in seinen turbulentesten Jahren plötzlich auf die Idee kam, für Serbien zu fliegen. Nach diesem Zwischenspiel landete er dann doch wieder beim ÖSV.

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