Anna Fenninger droht ÖSV mit Rücktritt

Skistar Anna Fenninger droht dem Österreichischen Skiverband mit Rücktritt. Der Streit zwischen der Weltcup-Gesamtsiegerin und dem ÖSV ist jetzt eskaliert, weil sich Fenninger auf Verbandswunsch von ihrem Manager trennen soll.

Dies geht aus einer e-mail hervor, das der Redaktion der Zeitschrift „Sportwoche“ zugespielt wurde. Dass diese Zeilen an die Öffentlichkeit gelangt sind, hat mitten im Frühling eine Lawine ausgelöst, und zwar nicht nur beim Österreichischen Skiverband, sondern wohl auch bei Anna Fenninger und ihrem Umfeld.

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Forderung nach eigenem Betreuerteam

Zu den Querelen um ihren Manager Klaus Kärcher schreibt die Adneterin: „Vor diesem Hintergrund empfinde ich das Verlangen nach einer Trennung als hochgradig unangemessen, um nicht von Nötigung zu sprechen.“ Und Fenninger wird noch deutlicher: „Ich will nun ausdrücklich klarstellen, dass das vom Verband mit der nunmehr auch sportlichen Druckausübung verfolgte Ziel mit Sicherheit nicht zu erreichen ist. Bevor ich diesem Wunsch entspreche, werde ich meine aktive Karriere beim ÖSV mit sofortiger Wirkung beenden.“

Der Streit zwischen Fenninger, ihrem Manager Klaus Kärcher und der Verbandsspitze ist nicht neu. Bereits im Jänner gab es Turbulenzen, weil der deutsche Autokonzern Mercedes als möglicher neuer Sponsor für die Olympiasiegerin ins Spiel gebracht wurde. Der ÖSV, der seit vielen Jahren eng mit der Konkurrenzmarke Audi zusammenarbeitet, war darüber alles andere als glücklich.

Anna Fenninger

ORF/T.Gonaus

Mercedes ist als neuer Sponsor für Anna Fenninger ins Spiel gebracht worden

Mittlerweile scheint sich aus dem Flirt mit derm Stern aber eine feste Beziehung zu entwickeln, denn Fenninger posiert nicht nur auf Fotos vor der Nobelmarke, sondern ist als Laureus-Sportbotschafterin auch eine Verbindung mit Mercedes eingegangen. Neben der wirtschaftlichen Komponente fordert Anna Fenninger in dem veröffentlichten Schreiben an den Verband auch das klare Bekenntnis zum eigenen Betreuerteam und setzt dem ÖSV eine Frist von drei Tagen.

Alpindirektor wenig kompromissbereit

Der Alpindirektor des österreichischen Skiverbandes, Hans Pum, zeigte sich am Dienstagmittag im ORF Interview wenig kompromissbereit. Er vermutet Anna Fenningers Manager Klaus Kärcher hinter der zitierten E-Mail. „Ich bin sehr enttäuscht, dass dieses Schreiben zu den Medien gelangt ist. Soviel ich weiß, wurde diese Mail von einer deutschen Adresse aus geschickt.“

Mercedes als möglicher Kopfsponsor für die Adneterin komme nicht in Frage, betont Pum. „Wir müssen loyal gegenüber unseren Partnern sein und haben da auch Konkurrenzklauseln in unseren Verträgen mit Audi. Daher müssen diese Verträge auch von unseren Athleten eingehalten werden.“ Drei Tage hat Anna Fenninger dem Skiverband Zeit gegeben, die Affäre zu ihrer Zufriedenheit zu klären. Die Läuferin selbst war am Dienstag nicht zu erreichen. Sie weilt zum Training auf Zypern.

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