Pension: Hirschbichler verlässt Salzburg AG

Die Salzburg AG braucht ein neues Mitglied ihres Vorstandes. Vorstandssprecher August Hirschbichler geht ein Jahr früher in Pension als geplant. Er hat den Aufsichtsrat gebeten, aus persönlichen Gründen bereits mit Jahresende ausscheiden zu können.

Die Stelle wird im Sommer ausgeschrieben und voraussichtlich im Herbst ein neuer Vorstand bestellt. Er sei in der Vorwoche von Hirschbichler informiert worden, dass dieser beabsichtigt, mit Jahresende in Pension zu gehen, sagt Christian Struber, Chef des Aufsichtsrates: „Ich bedaure sein Ausscheiden sehr, wir Eigentümervertreter nehmen es aber zur Kenntnis und haben Hirschbichlers Wunsch nach einer vorzeitigen Auflösung seines bis Jahresende 2016 laufenden Vertrages entsprochen.“

Wichtige Entscheidungen stehen bevor

Der 62-jährige Hirschbichler ist bereits pensionsberechtigt, sein Vertrag wäre per 31. Dezember 2016 ausgelaufen. Er habe auch erklärt, dass in nächster Zeit viele Entscheidungen zu treffen sind, die Auswirkungen für die nächsten zehn bis 15 Jahre hätten. Daher sei es sinnvoll, wenn diese bereits von jenen gefällt werden, die mit den Auswirkungen dann auch umgehen müssen, sagte Struber.

Letzter Vorstand seit Gründung

Mit Hirschbichler verlässt der letzte Gründungsvorstand das Unternehmen. Die Salzburg AG ist im Jahr 2000 aus der Fusion zwischen SAFE und Salzburger Stadtwerke entstanden und wurde anfangs von vier Vorständen geleitet. Hirschbichler wird der SPÖ zugerechnet. In der Zeit der schwarz/roten Koalition war er das Pendant zu einem ÖVP-nahen Vorstand.

Für Aufregung hatte Hirschbichler im vorigen Sommer gesorgt, weil im Zuge einer Auseinandersetzung nach der Entmachtung des Verkehrschefs der Salzburg AG ein Schreiben Hirschbichlers aufgetaucht war, das auf parteipolitischen Einfluss im Unternehmen insbesondere in der Personalentwicklung hindeutete.

Debatte um parteipolitische Einflüsse

In dieser „Punktation zum Rollenverständnis von sozialdemokratisch gesinnten Führungskräften“ hieß es unter anderem, es sei sicherzustellen, „dass sozialdemokratisch denkende Mitarbeitende in punkto Einstellung, Ausbildung, Karriere und Beförderung nicht benachteiligt werden“, sowie, „dass bei Einstellung, Ausbildung, Karriere und Förderung durch objektive und transparente Kriterien die am besten Geeigneten ausgewählt werden“.

Der Aufsichtsrat mahnte in der Folge alle Unterzeichner dieses Dossiers ab, dementierte gleichzeitig aber jegliche politische Einflussnahme in jüngster Zeit.