Streit über Taubenabwehr der ÖBB

Kritik an der Taubenabwehr der ÖBB in den heimischen Bahnhöfen übt die „ARGE Stadttauben Salzburg“. Sie hält den Bundesbahnen vor, zwar viel Geld für die Taubenabwehr ausgegeben zu haben, die erwünschte Wirkung sei aber ausgeblieben. Ein Sprecher der ÖBB weist das zurück.

„Viele Tauben benützen ihre alten Sitz-, Schlaf- und Brutplätze auf den Bahnhöfen wieder, sitzen auf Abwehrdrähten oder einfach dazwischen, auch darunter, daneben und dahinter“, heißt es in der Aussendung der „ARGE Stadttauben“. Dem Schreiben sind einige Fotos mit Tauben in entsprechenden Positionen beigefügt.

Die ARGE weist zudem seit längerer Zeit darauf hin, dass gesunde Tauben ein modernes Stadtbild nicht stören sondern gut ergänzen würden: „Gesunde Lebensbedingungen bedeuten weniger Stress für die Tiere. Es gibt weniger hygienische Belastung für unsere Umwelt und weniger Vorurteile gegen die Vögel. Das Zusammenleben von Tier und Mensch wird dadurch friedlicher. Der Kot einer gesunden Taube hat einen neutralen PH-Wert. Regelmäßige Gesundheitskontrolle der Population verhindert den Einfluss und die Vermehrung von Krankheiten im gesamten Taubenbestand einer Stadt ...“

Tauben Taube Bahnhof Bahnhofsvorplatz

Gerald Lehner

Tauben auf dem Bahnhofsvorplatz in Salzburg

ÖBB: „Tauben haben ja kein Mascherl“

Rene Zumtobel, ÖBB-Sprecher für den Westen Österreichs, lässt den Vorwurf nicht gelten: So habe sich etwa am neu errichteten Salzburger Hauptbahnhof gezeigt, dass sich die Situation dank der neuen Maßnahmen im Vergleich zu früher sichtlich verbessert habe. „Es sind deutlich weniger Tauben geworden. Es handelt sich aber - wie der Name schon sagt - um eine Tauben-Abwehr und nicht um eine Tauben-Vertreibung, denn das können wir auch gar nicht. Die Tauben haben ja kein Mascherl: Einmal sind sie auf dem Bahnhof, dann auf dem Residenzplatz, also überall dort, wo viele Menschen sind.“

Die Anlagen in den Bahnhöfen seien vor allem an jenen Stellen errichtet worden, wo viele Kunden unterwegs sind, und dort habe sich die Situation spürbar verbessert.

Extra-Taubenkobel mit Eier-Austausch

Zumtobel versteht auch nicht, weshalb die „ARGE Stadttauben“ ausgerechnet die Bundesbahnen kritisieren, denn die ÖBB seien vor einigen Jahren als einzige Einrichtung in Salzburg bereit gewesen, für mehrere Jahre ein Gebäude in Bahnhofsnähe für einen Taubenkobel zur Verfügung zu stellen. In diesem wurde versucht, durch den Austausch der Eier mit Attrappen eine Reduktion der Population zu erreichen.

Dieses Gebäude sei aber von Anfang an nur befristet zur Verfügung gestanden, weil es später für die eigene Technik benötigt wurde. „Die, die als einzige Vorleistungen erbracht haben, müssen sich jetzt rechtfertigen, dass es nicht funktioniert“, so Zumtobel.

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