Einkaufszentren: „Keine unabhängige Studie“

Nach dem Baustopp für Einkaufszentren gerät der Autor der zugrundeliegenden Studie in die Kritik. Roland Murauer sitzt nämlich im Vorstand des Vereins Stadtmarketing Austria. Dessen Präsidentin ist Inga Horny vom Altstadtmarketing, eine Gegnerin von Einkauszentren.

Roland Murauer ist Chef der Beratungsfirma CIMA, Autor der zugrundeliegenden Kaufkraft-Studie und gleichzeitig im Dachverein der österreichischen Stadtmarketinggesellschaften. Für Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) geht das gar nicht.

„Ich gehe davon aus, dass das kein unabhängiges Gutachten ist, sondern dass hier sehr wohl Interessen hineingeflossen sind, keinen weiteren Ausbau zuzulassen. Und dass das dann die Grundlage einer Entscheidung der Landespolitik ist, ist gar nicht schön. Meiner Meinung nach ist es eine Unvereinbarkeit“, sagt Bürgermeister Schaden.

Horny verteidigt sich: „Keine schiefe Optik“

Stadtmarketing Austria-Präsidentin ist Salzburgs Altstadtmarketingchefin Inga Horny, in beiden Funktionen Mitglied der Plattform gegen den Flächenwahn - also gegen die Erweiterung von Europark und Co.

„Diese Studie wurde nicht in Auftrag gegeben, um irgendetwas zu verhindern, sondern das war eine Entscheidung der Landesregierung. Bei dieser Studie wurde die Wirtschaftsstruktur des Landes untersucht. Und offenbar ist es so, dass die Experten einen weiteren Ausbau von Einkaufszentren nicht empfehlen“, so Horny. Dass einer dieser Experten im Vorstand des Vereins Stadtmarketing Austria sitzt, von dem sie die Präsidentin ist, hat für die Altstadtmarketing-Chefin „keine schiefe Optik“.

Rössler: „Kritik völlig überzogen“

Studienautor Roland Murauer habe es nicht verdient, die Entscheidung der Landesregierung zum Erweiterungsstopp großer Einkaufszentren ausbaden zu müssen, sagt Raumodnungsreferentin und LHstv. Astrid Rössler (Grüne). Sie bezeichnet die Kritik als „völlig überzogen und überzeichnet“. Und CIMA-Chef Roland Murauer weist jede Unvereinbarkeit zurück. Mit Gefälligkeitsgutachten würde er nur seiner eigenen Firma schaden.

Links: