Traumcomeback nach Verletzungsmisere

Eine ganz besondere Erfolgsgeschichte hat vergangenen Winter die Extremskifahrerin Eva Walkner geschrieben. Nach zweijähriger Leidenszeit wegen einer Knieverletzung gewann sie erstmals in ihrer Karriere den Weltmeistertitel.

Was Eva Walkner leistete, das wird noch mehrfach in den Rubriken „Comeback des Jahres“ gewürdigt werden. Im Dezember 2012 riss bei einem Wettkampf in Kanada ihr Kreuzband und damit auch ihr Erfolgslauf. Für die 35-jährige Kuchlerin (Tennengau) folgten ein langer Leidensweg, drei Operationen und ein zweijähriger Therapie-Marathon.

Eva Walkner beim Training

ORF

Der Weg zurück war für Eva Walkner lang und beschwerlich

Langfristiges Ziel war der Weltmeistertitel

Nach Rückschlägen kämpfte sie sich - oft der Verzweiflung nahe - in winzigen Schritten zurück: „Wenn ich eine Verletzung habe, dann ist das für mich kein Grund aufzuhören. Aufhören ist für mich gleichwertig mit aufgeben. Ich bin aber eine Kämpferin, ziemlich ehrgeizig und setze mir Ziele. Das Ziel war in diesem Fall zurückzukehren und wieder auf dem Podium zu stehen.“ Längerfristig habe sie sich auch den Weltmeistertitel als Ziel gesetzt, ergänzt Walkner: „Mit diesem Ziel vor Augen geht es dann ganz einfach.“

Vergangenen Jänner bestritt sie auf der Freeride World Tour ihren ersten Wettkampf seit über zwei Jahren und kehrte mit einem Paukenschlag in die Weltspitze zurück. Walkner gewann den Auftaktbewerb in Chamonix und ließ weitere Spitzenplätze folgen.

Freeriderin bei Sprung über Felsen (Eva Walkner)

Jeremy Bernard/Freeride World Tour

Mit 35 Jahren sprang Eva Walkner zu ihrem ersten Weltmeistertitel

„Bin kein Adrenalin-Junkie“

Für Außenstehende sind ihre rasanten Abfahrten im extrem steilen Gelände kaum zu begreifen - es mache süchtig, sagen die Akteure. Als Adrenalin-Junkie sieht sich die 35-jährige aber nicht: „Bei einem Wettkampf hat man eine extreme nervliche Anspannung. Wenn man dann die Linie fahren kann, die man sich vorgenommen hat und es ins Ziel geschafft hat, dann ist das ein unglaubliches Gefühl. Das Wort Adrenalin-Junkie hat aber keine Bedeutung für mich.“

Der Gewinn der World-Tour und des Weltmeistertitels wäre eigentlich ein perfekter Schlusspunkt und würde auch das Nervenkostüm der Familie schonen. Aber nicht für Eva Walkner: „Das erste, das meine Mama gesagt hat war: ‚Gott sei Dank, jetzt kann sie endlich aufhören.‘ Aber ich höre natürlich nicht auf, denn jetzt geht es erst richtig los.“ „Pulverschneesucht“ und „Steilhangsyndrom“: dagegen gibt es eben noch keine Therapien.

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