Autobahnanschluss Hagenau: Kritik und Lob

Kritik, aber auch Lob, gab es Dienstagabend bei einer Bürgerinformation zum Autobahnanschluss Hagenau in Bergheim (Flachgau). Nach fast 40 Jahren Diskussion wird ja ab April zunächst die Abfahrt von der Westautobahn (A1) gebaut.

Für die Abfahrtsrampe von der Autobahn ist schon alles bereit. Die Bäume am Hang sind in diesem Bereich schon gefällt worden, Ende April startet der Bau. Zunächst wird die Abfahrt von der Richtungsfahrbahn Wien der A1 gebaut - sie führt zu einem neu gebauten Kreisverkehr an der Bergheimer Landesstraße (L118), die durch Bergheim-Hagenau weiter nach Norden in Richtung Anthering, Oberndorf und Lamprechtshausen führt.

Doppelt soviel Verkehr durch Hagenau

Der neue Autobahnanschluss soll den Verkehr durch das Ortszentrum von Bergheim und in der Stadt Salzburg zum Autobahnknoten Salzburg-Nord verringern und so die Luftschadstoffe verringern. Rund zehn Millionen gefahrene Autokilometer ließen sich so einsparen, rechneten die Verkehrsplaner des Landes bei der Bürgerversammlung vor.

Doch für die Anrainer in Bergheim-Hagenau bedeutet der neue Autobahnanschluss eine deutlich Mehrbelastung. Der Verkehr für der L118 in Hagenau werde sich verdoppeln, räumen auch die Verkehrsplaner ein.

Skepsis der Bürger weiter da

Deshalb gab es bei der Bürgerinformation einige kritische Wortmeldungen „Wenn das nicht eintritt, dass die Schadstoffe weniger werden - bleibt das dann so? Oder was ist dann? Dann ist ja das Geld zum Fenster hinausgeschmissen“, sagte einer der Bergheimer. Andere Bewohner sahen das anders: „Wir sind natürlich sehr froh, dass der Ortsteil Lengfelden und die Ortsdurchfahrt in Bergheim etwas entlastet wird. Dass da endlich etwas passiert. Und ich zweifle da auch nicht an den Berechnungen der Umweltbehörde. Ich glaube: So genau wurde noch kein Projekt geprüft.“

Die Pläne für den Autobahn-Halbanschluss durchliefen eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Verkehrslandesrat Hans Mayr (Team Stronach) gab sich bei der Bürgerinformation positiv: „Ich verstehe natürlich die Sorge einiger Bürger. Ich bin dafür verantwortlich, dass das Projekt so umgesetzt wird, wie es um UVP-Verfahren genehmigt worden ist.“

Abfahrt soll in einem Jahr fertig sein

Das Projekt kostet in Summe 19 Millionen Euro. Bei den Bauarbeiten wird die Autobahngesellschaft ASFINAG auch alte Lärmschutzwände sanieren und neue aufstellen. Ein Jahr dauert der Bau. Wenn es die Luftwerte zulassen, soll 2018 auch eine Auffahrt von Hagenau auf die Autobahn in Richtung Walserberg folgen.

Links:

• Knoten Hagenau: Bergheimer weiter skeptisch (salzburg.ORF.at; 20.3.2015)
• Autobahnanschluss Hagenau: UVP positiv (salzburg.ORF.at; 31.1.2013)