Wieder Skelettfund am Untersberg

Auf dem Untersberg ist wieder ein Skelett gefunden worden. Die Knochen dürften seit Jahren im Freien gelegen haben. Bei dem Toten handelt es sich um einen Mann. Salzburger Forensiker versuchen, seine Identität zu klären.

Eine Spaziergängerin hat die menschlichen Überreste am 8.März in der Nähe des Reitsteiges gefunden und die Polizei verständigt. Die Skelettreste wurden anschließend sofort in das gerichtsmedizinische Institut gebracht. Es handelt sich um Oberschenkelknochen, Rippen, Mittelfußknochen und Beckenknochen mit Wirbel. Der Kopf fehlt allerdings, sagt Molekularbiologe Franz Neuhuber.

Skelettfund am Untersberg

ORF/P.Obermüller

„Es handelt sich um kein vollständiges Skelett. Es ist wohl komplett skelettiert, doch einige Teile fehlen wie zum Beispiel der Schädel. Die Knochen, die uns zur Verfügung stehen, lassen auf eine schon längere Liegedauer von mehreren Jahren schließen, denn sie sind stark verwittert.“

DNA-Analyse soll Klarheit über Identität bringen

Eine DNA-Analyse sei notwendig, ergänzt Neuhuber. „Es gibt in Österreich seit dem Jahr 2004 eine Vermissten-DNA-Datenbank. Es wird einerseits DNA von vermissten Personen untersucht und abgespeichert. Parallel dazu werden unbekannte Leichen, die aufgefunden werden, ebenfalls dieser Untersuchung unterzogen und auch deren DNA-Profile in dieser Datenbank abgespeichert. Diese Datensätze kann man dann miteinander vergleichen und auf diese Art und Weise werden bundesweit in Österreich etwa 50 Identifizierungen pro Jahr durchgeführt.“

Skelettuntersuchung in der Salzburger Gerichtsmedizin

ORF/P.Obermüller

Die Skelettteile werden in der Salzburger Gerichtsmedizin untersucht

Seit den 1960er-Jahren sind drei Personen am Untersberg abgängig. Das gefundene Skelett könnte einer dieser Vermissten sein. Klarheit wird mit dem DNA-Test-Ergebnis erwartet. Unter anderem wird auf dem Untersberg seit dem Herbst 2012 ein damals 52-jähriger Salzburger vermisst. Auf Grund des Beckenmaßes kann man jedenfalls bereits sagen, dass es sich bei den Skelettteilen um männliche handelt. Im konkreten Fall schließt DNA-Experte Neuhuber auch ein Verbrechen nicht aus.

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