Immobilienverwalter: Affäre weitet sich aus

Der Fall des Salzburger Immobilienverwalters, der Geld aus Rücklagen von Kunden veruntreut haben soll, zieht weitere Kreise. Der Mann ist auch Bauunternehmer und soll Rechnungen von vielen Geschäftspartnern in Millionenhöhe nicht bezahlt haben.

Akten

ORF

Akten beim Kreditorenverband

Gegen eine der Firmen des 58-jährigen Unternehmers läuft ein Insolvenzantrag. Sein Anwalt weist alle Vorwürfe zurück. Konkretes Beispiel von der Gegenseite: Dachstuhl und Balkone bei einem Bau in Koppl (Flachgau) sind schon längst fertig. Sein Geld habe er aber nur zum Teil bekommen, sagt Zimmermeister Walter Strasser aus Lamprechtshausen (Flachgau).

„Kaum jemandem die Arbeit bezahlt“

Zahlen müsse der Unternehmer aus Salzburg. Dessen Baufirma habe die Häuser in Koppl vor rund zwei Jahren bauen lassen, so Strasser: „Auf der Baustelle kenne ich keinen, der sein Geld zur Gänze bekommen hat. Die Baufirma hat offene Forderungen im sechsstelligen Bereich. Treppenbauer, Dachdecker, Fassaden, das ist alles nur zum Teil oder nicht bezahlt worden.“

An die 30 Gläubiger bei Kreditorenverband

Beim Kreditorenverband liege ein Akt gegen zwei Baufirmen des Beschuldigten, sagt Franz Loizenbauer vom Alpenländischen Kreditorenverband: „Es gibt einige Gläubiger, die uns schon kontaktiert haben und hoffen, dass sie ihr Geld kurzfristig oder doch irgendwann bekommen. Bisher haben uns zwischen 25 und 30 Unternehmer kontaktiert.“

Mehr als zwei Mio. Euro

Insgesamt gehe es um offene Rechnungen von mehr als zwei Millionen Euro: „Wenn ich es ganz vorsichtig ausdrücke, dann ist die Lage etwas problematisch. Die Unternehmen haben Klagen zugestellt bekommen und in Einzelfällen nicht einmal reagiert. Man hat ein Versäumungsurteil ergehen lassen. Das ist dafür bezeichnend, dass man letztlich indirekt zugibt, dass man die Summe schuldet. Ob man zahlt, das ist aber wieder eine andere Frage.“

Zimmermeister Strasser hat inzwischen sein Geld eingeklagt. Das Verfahren läuft. Der Handwerker spricht in seinem Fall von einem Schaden von rund 25.000 Euro.

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