Militärmusik stark verkleinert

Die Musikkapelle wird drastisch dezimiert, gewissermaßen auf die Größe einer Tanzkapelle. Experten bezweifeln, dass mit maximal 20 Mann das klassische Repertoire einer Militärmusik überhaupt noch gespielt werden kann und befürchten, dass so die Musik schleichend abgeschafft werden soll.

Die Salzburger Militärmusik bleibt zwar erhalten, aber in extrem abgespeckter Form. Beim nächsten Einrückungstermin werden nur noch 13 Rekruten für sechs Monate für die Militärmusik genommen. Mehr als 30 waren es bislang für jeweils 14 Monate. Das ist ein Kompromiss,damit die Militärmusik nicht gänzlich aufgelöst werden muss, sagt Militärkommandant Heinz Hufler: "Es gab einen politischen Prozess mit dem Ergebnis, dass Außenstellen der Militärmusik in allen Bundesländern bestehen bleiben sollen. Diese Ensembles sollen eine Stärke von 20 Mann haben. Bisher waren es 50 Mann“, sagt Hufler.

„Klassisches Repertoire nicht haltbar“

Das Thema Militärmusik sorgt aber weit über die Grenzen des Bundesheers hinaus für Diskussionen. Am Mozarteum in der Stadt Salzburg beschäftigt man sich nicht nur mit klassischer Musik, sondern auch mit Blas- und Marschmusik. Experten bezweifeln, dass mit der verkleinerten Militärmusik das klassische Repertoire überhaupt noch gespielt werden kann.

Das sagt auch Albert Schwarzmann, Dozent für Blasmusikleitung an der Musikhochschule: „Den konzertanten Bereich wird man mit 20 Mann nicht aufrecht erhalten können. Unterhaltungsmusik kann man mit einer verkleinerten Kapelle machen“, sagt Schwarzmann. Beim nächsten Vorspieltermin Ende März gilt die neue Regelung schon, bestätigt der Salzburger Militärkommandant Heinz Hufler.

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