Kritik an WLAN-Straßenbeleuchtung

Passen „Intelligente Straßenbeleuchtung“, WLAN, Wetterkameras und mögliche Videoüberwachung zum „Zukunftsdorf Schleedorf“? Diese Fragen wurden Dienstag in der Flachgauer Gemeinde öffentlich und teils sehr kritisch diskutiert. Weite Teile Österreichs blicken auf das Pilotprojekt.

In Schleedorf betreibt die Firma RadioLED aus der Steiermark ein Pilotprojekt für innovative Straßenbeleuchtung, die weit mehr kann als Licht zu spenden.

Unterschriften gegen Pilotprojekt

Straßenlampen, die zu Telefonmasten und in letzter Konsequenz zu Kamerastandorten werden könnten: Für ca. 200 in der Ortsmitte wohnende Schleedorfer sind diese Innovationen mittlerweile ein Feindbild. In einer Unterschriftenliste haben sie ihr striktes Nein zu dem österreichweit bisher einzigartigen Pilotprojekt der Firma RadioLED deponiert.

Überwachungsstaat durch Straßenbeleuchtung Schleedorf

ORF

Schleedorfer Straßenlaterne

Reduzierung bei Strahlenbelastung?

In der Bürgerdiskussion am Dienstagabend präsentierte Gerd Oberfeld, Umweltmediziner des Landes, eine überraschendes Ergebnis. Intelligente Straßenlaternen als Netzversorger könnten - seinen Berechnungen zufolge - weniger Strahlenbelastung für Schleedorf bedeuten, als der bestehende Handymast auf dem Hang, der bisher das Dorf mit Mobilfunk versorgt.

Am 18. März wird in Schleedorf dazu zum ersten Mal konkret gemessen. Dann wird man sehen, ob die Werte des Pilotprojektes in der Praxis halten. Für die steirische Firma hängt der wirtschaftliche Erfolg des Projektes daran. 120 Gemeinden in Österreich haben schon Interesse an den Ergebnissen bekundet.

„Wie romantisch“

Für viele Schleedorfer ist die intelligente Straßenbeleuchtung ein sehr emotionales Problem. Ein kritisch eingestellter Bürger sieht es poetisch: „Straßenlaternen, die sich untereinander Informationen funken? Sehr romantisch!“

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