Spital Tamsweg: Heftige Debatte über Sparkurs

Die Zusammenlegung des Spitals Tamsweg (Lungau) mit den Landeskliniken verunsichert viele Lungauer: Das zeigte eine Bürgerversammlung, zu der 450 Menschen kamen. Ein Chefarzt sieht keine Chance für Tamswegs Gynäkologie.

Um Kosten zu sparen, gibt es im Krankenhaus Tamsweg künftig weniger Betten - statt 140 sollen ab Mai nur noch 84 da sein. Viele Lungauer befürchten, das sei zu wenig. Die Geschäftsführung der Landeskliniken argumentiert, dass die geringere Bettenzahl für die 20.000 Bewohner des Bezirkes ausreiche.

Chefarzt: „Bald keine Gynäkologie mehr“

Für die Zukunft der Station für Gynäkologie und Geburtshilfe sieht ihr langjähriger Leiter Peter Csaicsich keine Chancen: „Ich bin sicher, in vier Jahren gibt es hier keine Geburtshilfe und keine Gynäkologie mehr.“

Gesundheitsreferent und LHstv. Christian Stöckl (ÖVP) sagt, es werde „auf jeden Fall versucht, die Geburtshilfe in Tamsweg zu halten.“ Dafür müssten aber praktische Ärzte der Region auch Rufbereitschaften übernehmen und im Spital „aushelfen“.

Lange Liste mit Unterschriften

Arbeiterkammer und ÖGB übergaben dem Gesundheitsreferenten eine Liste mit mehr als 9.500 Unterschriften für die Erhaltung des Tamsweger Spitals. Die SALK-Geschäftsführung hat zugesagt, es werde keine Kündigungen geben. Allerdings würden 14 befristete Verträge nicht verlängert.

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