Frau getötet und gegen Tunnelwand gefahren

Nach der tödlichen Beziehungstat in Kaprun (Pinzgau) ist Mittwochnachmittag die Leiche der Ehefrau des 59-jährigen Verdächtigen obduziert worden. Der Gerichtsmedizin zufolge starb die 57-Jährige an schweren Kopfverletzungen durch massive, stumpfe Gewalteinwirkung.

Möglicherweise sei die Tat mit einem Brecheisen geschehen, hieß es Mittwochvormittag bei der Exekutive. Danach habe sich der Mann ins Auto gesetzt und sei gegen ein Tunnelportal gerast. Er überlebte schwerstverletzt. Die Polizei ermittelt weiter.

Genauer Ablauf soll rekonstruiert werden

„Es gab zumindest drei Schläge auf den Kopf“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Marcus Neher, am Mittwochnachmittag. Die Verletzungen befanden sich nur an einer Seite des Kopfes. Als Polizisten die Frau gegen 6.40 Uhr im Schlafzimmer des Wohnhauses in Kaprun fanden, lag sie tot im Bett und war zugedeckt. Der Todeszeitpunkt ließ sich laut Ermittlern nicht exakt bestimmen. Die Gerichtsmediziner stellten aber fest, dass die Frau nach Mitternacht gestorben ist. Ob die 57-Jährige im Schlaf überwältigt worden ist, diese Frage blieb auch nach der Obduktion offen.

Arbeiter raste in Tunnelportal

Der Tatverdächtige liegt mit schweren Beinverletzungen im Salzburger Unfallkrankenhaus. Er wurde am Nachmittag operiert. Der Arbeiter war nach der Tat mit einem Pkw vermutlich ungebremst gegen das Portal des Umfahrungstunnels in Kaprun gefahren. Gegenüber den Einsatzkräften schilderte er, dass er seine Frau getötet habe.

Laut einem Polizei-Sprecher wurde der Tatverdächtige bei dem Unfall schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile die Bewilligung einer Festnahmeanordnung bei Gericht eingebracht. Wird diese genehmigt und muss der 59-Jährige noch einige Zeit im Krankenhaus bleiben, wird er dort vermutlich bewacht.

Der Leichnam des Opfers ist mittlerweile zur Beerdigung freigegeben worden. Die Ermittlungen zum Tatmotiv sind noch im Laufen. Die mutmaßliche Tatwaffe, ein Brecheisen, wurde sichergestellt.

Auto an Tunnelwand in Kaprun

Freiwillige Feuerwehr Kaprun

Der Mann wurde schwerstverletzt aus seinem Auto geborgen und sagte der Polizei, dass er seine Frau getötet habe

Keine Kampfspuren: Frau im Schlaf getötet?

Der Mann sagte den Rettungskräften im Tunnel, dass er soeben seine Frau getötet habe. Er gab den Polizisten den Schlüssel zum Wohnhaus des Ehepaares. Die Beamten fanden die Leiche der 57-Jährigen im Schlafzimmer.

Das Landeskriminalamt ist weiter im Einsatz, um die genauen Hintergründe herauszufinden. Was das Motiv für die Bluttat war, sei noch nicht klar, sagte Lamprecht. Die Polizei gehe von einer Beziehungstat aus: „Das ist Gegenstand der Ermittlungen, die Befragungen sind im Laufen. Auch die Tatortarbeit ist im Gange.“ Auch das Umfeld des Ehepaares wird untersucht. Die beiden seien bisher nicht negativ aufgefallen, hieß es von der Polizei.

Verdächtiger wird im UKH behandelt

Das Rote Kreuz brachte den mutmaßlichen Täter zuerst ins Krankenhaus Zell am See. Er wurde aber am Vormittag per Hubschrauber ins Salzburger Unfallkrankenhaus überstellt.

Link: