Mindestsicherungsrechner hilft, Anspruch zu klären

Rund 7.000 Salzburger nehmen die Mindestsicherung nicht in Anspruch, obwohl sie dazu berechtigt wären - aus Unwissenheit oder Scham. Mit einem Onlinerechner sollen jetzt jeder einfach nachschauen können, ob er für die Unterstützung in Frage kommt.

Armutskonferenz, Caritas und Arbeiterkammer stellten die neue Internetseite am Freitag vor. Kernstück dieser Seite ist ein Rechner, mit dem man ganz einfach sehen kann, ob man Anspruch auf Mindestsicherung hat. Denn an die 7.000 Salzburgerinnen und Salzburg verzichten auf zumindest einige hundert Euro im Monat Unterstützung, schätzt Robert Buggler von der Armutskonferenz. Das geschehe aus Unwissenheit oder aus Scham, sagte Caritas-Direktor Johannes Dines: „Das ist diese Stigmatisierung, diese Punzierung von Menschen - die Angst, es selber nicht mehr zu schaffen, abhängig zu werden. Alle diese Stigmata sind ja dann da. Und das hindert Menschen an diesem Schritt - denn dann müssen sie sich etwas eingestehen.“

13.000 Salzburger springen aktuell über diesen Schatten und beziehen das, was früher Sozialhilfe hieß. Aber fast ein Drittel der Mindestsicherung dürfte in Salzburg nicht abgeholt werden.

Mindestsicherungsrechner im Internet

Screenshot/ORF

Der Mindestsicherungsrechner ist ab sofort online verfügbar

Hilfe für Betroffene, Entlastung für Sozialamt

Mit dem neuen Mindestsicherungsrechner im Internet kann jeder selbst herausfinden, ob er Anspruch auf Mindestsicherung hat. Mit dieser Rechnung wagen Betroffene auch leichter den Weg zum Sozialamt, hofft Renate Szegedi-Staufer, Sozialamtsleiterin in der Stadt Salzburg.

Für das Amt sei der Rechner aber auch eine Erleicherung, sagt Szegedi-Staufer: „Bei jenen, bei denen kein positives Ergebnis herauskommt, die helfen sehr stark mit, das Sozialamt zu entlasten. Denn wenn sie sich sagen können: Ich sehe, ich habe keinen Anspruch, dann muss das Sozialamt keinen Termin zur Verfügung stellen, es muss kein Ermittlungsverfahren durchführen und auch keine Entscheidung treffen. Wir sparen hier Zeit ein, die wir jenen zur Verfügung stellen können, die das dringend brauchen und die einen Anspruch haben.“ Die Mindestsicherung geht von 100 Euro Unterstützung für Arbeitslosengeldbezieher oder Mindestrentner bis hin zu 900 Euro für jene, die überhaupt kein Einkommen haben.

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