Listerien-Alarm: Rückruf von Käsesorten

Die Käserei Pötzelsberger aus Adnet (Tennengau) hat Dienstag zwölf Produkten wegen einer Kontamination mit Listerien zurückgerufen. Auf dem Käse wurde der Bakterienstamm Listerium monocytogenes festgestellt. Erkrankt ist bisher niemand.

Die betroffenen Sorten wurden österreichweit in Biogeschäften und Supermärkten verkauft, hieß es bei der Käserei. Zurückgerufen werden die Produkte „Bauernkäse“, „Bauernkäse mit Pfeffer“, „Dorfkäse“, „Dorfkäse Pikant“, „Magdalenenkäse“, „Heublumenkäse“ sowie „Kräuterhexenkas“ mit unterschiedlichen Mindesthaltbarkeitsdaten von 17.2. bis 12.3.2015. Außerdem betroffen sind „Magerkäse“, „Magerkäse mit Pfeffer“, „Alpenperle“ und „Kürbisperle“ mit den Haltbarkeitsdaten 24.2. bis 19.3.2015 sowie „Bergkäse“ (27.2. bis 22.3.2015). Die Produkte haben die Losnummern L 1002 bis L 1026 und wurden seit Anfang Jänner verkauft.

Käse der Käserei Pötzelsberger

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Betroffen ist unter anderem der Bergkäse der Käserei Pötzelsberger

Die Käserei riet vom Verzehr der genannten Sorten ab. Diese können auch ohne Rechnung zurückgegeben werden, der Kaufpreis wird erstattet. Die betroffenen Sorten der Firma Pötzelsberger wurden aus den Regalen entfernt, ein Drittel der Käse-Produktion fällt dort vorerst weg. In dem Familienbetrieb werden jährlich rund 200 Tonnen Käse erzeugt.

Bisher keine Hinweise auf Erkrankung

Der Firmenchef selbst hat die Belastung gemeldet, um keine Kunden zu gefährden. Für den Adneter Betrieb ist der Rückruf ein schwerer Schlag. Bei der Firma Pötzelsberger sowie der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gab es keine Hinweise auf aufgetretene Erkrankungen durch die Listerienbelastung in dem Käse.

Die betroffenen Kellerräume wurden Montag gesperrt. Die Familie sorgt sich um den Fortbestand des Betriebs. Erst nach weiteren Überprüfungen und einer Entwarnung kann die Produktion wieder voll anlaufen. Listerien kommen überall vor. Sie könnten sich auf Gegenständen befunden haben, die in den Käsekeller gebracht wurden, auch eine Übertragung durch Schuhsohlen ist denkbar.

Käserei Pötzelsberger in Adnet

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Betreiberfamilie der Käserei Pötzelsberger sorgt sich um den Weiterbestand

Bakterien für Schwangere, Alte und Kranke gefährlich

Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem können Listerien gefährlich sein, sagt Hannes Pohla von der Agentur für Ernährungssicherheit AGES: „Die Gefahren sind vor allem für Schwangere. Die reagieren relativ empfindlich auf bestimmte Listerienarten - und zwar Listerium monocytogenes. Es sind ja nicht alle für den Menschen gefährlich, sondern nur diese eine Art. Und natürlich für alte Menschen, für immunsuprimierte Menschen - etwa AIDS-Kranke -, die starke Medikamente zu sich nehmen müssen. Die sind gefährdet. Da reichen schon relativ geringe Mengen dieser Listerien, um zu einer Erkrankung zu führen.“

Listerien vermehren sich auch bei niedrigen Temperaturen. Gesunde Menschen haben mit diesen Bakterien keine Probleme. Bei immunschwachen oder älteren Menschen kann eine Listeriose-Infektion tödlich verlaufen. In den Jahren 2009/10 erkrankten mehrere Personen durch mit Listerien verseuchten Quargel aus der Steiermark, sieben davon starben.

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