Salzburg Museum: Kein Platz mehr im Depot

Die Depots des Salzburg Museum quellen über: Mehr als eine Million Inventarnummern wurden bereits vergeben, für neue Funde und Kunstobjekte gibt es keinen Platz mehr. Der Museumsleitung schwebt jetzt ein völlig neues Konzept vor.

Die Depot-Regale für Skulpturen sind voll - es gibt hier keinen Platz mehr für Neuerwerbungen. Ähnlich sieht es im Depot für Textilien aus. Hier hängen alte Salzburger Trachten und Kleidungsstücke, die einen Einblick in die Alltagskultur vergangener Zeiten ermöglichen: „Eigentlich müssten sie horizontal liegen“, sagt Urd Vaelske vom Salzburg Museum. „Denn oberhalb der Bügel kann das brechen, weil die Textilien schon zu alt und zu zerbrechlich sind. Das ist wirklich eine ganz schlimme Situation.“

Statuen im Depot im Salzburg Museum

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Die Regale für Statuen und Skulpturen sind voll

Im Museumsdepot sind aktuell auch 3.000 Gemälde gelagert. Nur ein Bruchteil davon ist bei Ausstellungen zu sehen. Dazu stehen hunderte Kisten mit Funden im Archäologiedepot - und nach jeder Grabung werden es mehr. Hier lagert das kulturelle Gedächtnis von Stadt und Land Salzburg - und zwar gänzlich im Verborgenen.

Direktor will 10.000-Quadratmeter-„Wissenszentrum“

Das sollte sich ändern, meint Martin Hochleitner, Direktor des Salzburg Museums: „Uns schwebt ein Wissenszentrum in der Stadt Salzburg vor - kein Depot, sondern ein spannender Ort, wo man an die Information, die mit unseren Objekten verbunden ist, professionell recherchieren kann.“

Bilder im Depot im Salzburg Museum

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Für ein neues Wissenszentrum benötigt man ein Gebäude mit 10.000 Quadratmetern Fläche. Davon könnten nicht nur Experten, sondern die gesamte Bevölkerung profitieren, ist Hochleitner überzeugt: „Museen müssen weiterdenken. Nicht nur über Ausstellungen, sondern auch als Ort des Wissensaustausches. Das ist unser Ziel hier in Salzburg.“ Noch ist das neue Wissenszentrum Zukunftsmusik. Es würde geschätzte 18 bis 22 Millionen Euro kosten.

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