Negativrekord bei Arbeitslosen

Die Arbeitslosigkeit hat im Jahr 2014 in Salzburg einen historischen Höchststand erreicht. Seit 2012 steigt die Zahl der Arbeitslosen, im Jahr 2014 waren es knapp zwölf Prozent. Auch die Zahl der Langzeit-Arbeitslosen ist massiv gestiegen - betroffen sind vor allem Ältere.

Die Krise auf dem europäischen Arbeitsmarkt macht auch vor Salzburg nicht Halt - mehr als 17.600 Salzburger waren im Jahr 2014 ohne Arbeit - so viele wie noch nie in der zweiten Republik. Besonders betroffen sind der Handel, die Industrie und die Gastronomie, sagt der Leiter des Arbeitsmarktservice (AMS) Salzburg, Siegfried Steinlechner.

„Hauptursache dafür ist die schwache Konjunktur. Wir sind jetzt bereits im dritten Jahr einer sehr verhaltenen Konjunkturentwicklung. Zudem verschärft das zunehmende Angebot an Arbeitskräften natürlich die Konkurrenz um Arbeitsplätze. “

„Trotz Spitzenplatzes dringender Handlungsbedarf“

Im Bundesländervergleich haben Salzburg und Oberösterreich zwar die niedrigste Arbeitslosenquote, trotzdem bestehe dringender Handlungsbedarf, sagt Salzburgs Arbeiterkammer-Präsident Siegfried Pichler.

„Wir brauchen wirksame Maßnahmen und Investititionen - insbesondere in den Hochbau, in den Wohnbau, in Wohnbausanierung mit den Bereichen Erhaltung, Neubau und Energie sparende Maßnahmen. Diese Bereiche haben den höchsten Beschäftigungseffekt und es ist höchst an der Zeit, dass da etwas geschieht.“

Dramatische Lage bei Langzeitarbeitslosen

Dramatisch ist die Lage auch bei den Langzeitarbeitslosen - das sind jene, die seit mehr als einem Jahr keine Arbeit finden. Von ihnen gibt es gegenüber dem Jahr 2013 fast 60 Prozent mehr. Die meisten von ihnen sind 45 Jahre oder älter. Zur Lösung dieses Problems haben die Sozialpartner unterschiedliche Ideen.

„Menschen, die am Bau körperlich schwere Arbeiten verrichten wie Dachdecker oder Spengler, können diese Arbeit nicht 50 Jahre lang machen. Da wäre es sicherlich sinnvoll, den Bereich der Schwerarbeit zu überdenken“, sagt Arbeiterkammer-Präsident Siegfried Pichler. Es brauche zusätzliche Maßnahmen, um ältere Arbeitnehmer in Beschäftigung zu halten, fordert hingegen der Präsident der Salzburger Wirtschaftskammer, Konrad Steindl. „Dazu bräuchte es entsprechende Unterstützungen für die Unternehmen.“

Aussichten auch für 2015 düster

Außerdem soll die die Lohnlebenskurve flacher werden - Junge sollen mehr verdienen, Ältere nicht so rasch aufsteigen. Auch für 2015 ist die Job-Prognose düster. Die Arbeitslosenzahlen könnten noch einmal um zehn Prozent steigen.

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