Liftabsturz: Opfer schildern Unglück

Der Absturz einer Aufzugskabine am Mittwoch in der Stadt Salzburg ist geklärt: Eine Schiene, die den Lift in der Spur hält, ist gebrochen. Die zwei Fahrgäste kamen relativ glimpflich davon, weil der Bremsmechanismus gut funktionierte.

Einer von ihnen ist am Donnerstag bereits aus dem Spital entlassen worden. Der Schreck sitzt bei beiden Opfern allerdings noch immer tief. Sie haben schmerzhafte Prellungen und Blutergüsse erlitten. „Es war wirklich auf Leben und Tod und ich hatte so schreckliche Angst wie bisher in meinem ganzen Leben noch nicht“, schildert Mohamed Ratori aus Salzburg die dramatischen Momente. Und Mohamed Imram ergänzt: „Ich werde künftig nie mehr einen Lift benützen, sondern nur mehr zu Fuß gehen.“

Mohamed Ratori

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Mohamed Ratori: „Ich hatte Angst wie bisher noch nie in meinem Leben“

Bei derartigen Unfällen sei die Gefahr schwere Wirbelsäulen- und Brustkorb-Verletzungen groß, sagt der ärztliche Leiter des Salzburger Unfallkrankenhauses, Primar Josef Obrist. „Beim Aufprall besteht zudem die Gefahr schwerer Verleztungen im Bauchbereich. So gesehen hatten die beiden Opfer dieses Zwischenfalls noch Glück, denn sie haben lediglich schwere Prellungen im Bereich der Wirbelsäule und des Brustkorbs davon getragen. Das grenzt in Anbetracht der Absturzhöhe schon ein Wunder.“

Unfallursache vermutlich Abnützung

Die Liftanlage stammt aus dem Jahr 1964. Am Mittwoch ist eine Plastikschiene gebrochen, die mit dem Aufzug nach unten und oben gleitet und diesen „in der Spur“ hält. Nach wenigen Augenblicken im Fall hat das Sicherheitssystem von selbst gebremst, allerdings extrem abrupt. Die Ursache für den Unfall dürfte Abnützung sein, sagt Harald Kühberger vom Salzburger Aufzugdienst.

Liftabsturz

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Als Ursache für den Bruch der Schiene vermuten die Experten Abnützung

„Das sind einfach Verschleißerscheinungen. Die Auswirkungen des Umstandes, dass diese Führungsschiene ausgerechnet ganz oben gebrochen ist, ist sind für die Betroffenen natürlich schlimm.“

„Wartung war ordnungsgemäß“, betonen Liftbetreiber

Der Betreiber betont, dass der Lift ordnungsgemäß gewartet worden sei. „Die Wartung erfolgt vier Mal pro Jahr, zudem wird der Lift ein Mal pro Jahr von einem Sachverständigen kontrolliert - genau so, wie das Pickerl bei einem Auto." Die Seile einer Aufzugskabine sind standardmäßig 14-fach gesichert. Zuletzt gab es einen derartigen Unfall in Salzburg in den 1960-er Jahren. Verläuft alles nach Plan, dann kann am Freitag auch der zweite, 35 Jahre alte Patient das Spital verlassen.“

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